Im Vergleich zu anderen Spitzensportlern werden die Olympioniken mit einer Mini-Förderung abgespeist. Laut Robert Harting soll sich das jetzt ändern - Lotto heißt die Lösung.
Deutsche Olympioniken sollen Gold holen, erhalten aber zu wenige Fördergelder. Um diesen Missstand zu beseitigen, geht Diskuswerfer Robert Harting nun voran und hat mit einem Unternehmer die "Deutsche Sportlotterie" ins Leben gerufen.
"Wir Sportler kämpfen mit jeder Faser unseres Körpers für den Erfolg, aber wir brauchen Hilfe", so Harting in der "Bild am Sonntag". Bislang erhalten deutsche Olympiateilnehmer 300 Euro monatlich aus dem Sportförderungs-Topf - zu wenig, um die Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten.
"In Sportförderung auf dem Weg zum Entwicklungsland"
"Die Zahl unserer Sportler hat sich seit der Wiedervereinigung verdoppelt, die Anzahl der Medaillen aber halbiert. Wir sind in der Sportförderung auf dem Weg zum Entwicklungsland", so der Goldmedaillengewinner von London 2012. "Darum handeln wir."
Langfristig soll sich die "beschämend niedrige" Sportförderung nach den Plänen von Harting auf 1000 Euro mehr als verdreifachen. Dafür hat der 28-jährige Cottbuser zusammen mit dem Unternehmer Gerald Wagener ein Konzept ausgearbeitet: Im Frühjahr 2014 läuft die "Deutsche Sportlotterie" an. "Wir lösen unsere Probleme jetzt selbst", so Harting.
Lotto-Projekt wird von diversen Unterstützern getragen
"Beim normalen Lotto liegt die Gewinn-Chance bei 1 zu 14 Millionen. Bei der Sportlotterie ist sie zehnmal höher: 1 zu 1,4 Millionen", pries Harting das Konzept, das von weiteren Unternehmern, der Deutschen Sporthilfe und Lotto Hessen gestützt wird.
Plan ist, dass via Internet Wettscheine im Wert von 2,50 Euro erworben werden können. Wöchentlich werden Gewinne bis zu 250.000 Euro ausgeschüttet. Entgegen der herkömmlichen Zahlenlotterie wird die Reihenfolge der olympischen Farben, eine Winter- sowie eine Sommer-Sportart und Bronze, Silber oder Gold auf dem Tippschein gewählt.
Der Verteilungsschlüssel sieht vor, dass mindestens 30 Prozent der Einnahmen an die Sportler weitergereicht werden. 40 Prozent der Einnahmen wandern zurück in die Gewinnausschüttung. Steuern und Verwaltung machen die restlichen 30 Prozent aus - ein Teil dessen soll der nationalen Anti-Doping-Agentur zukommen.