Immerhin untermauerte Kugel-Favoritin Christina Schwanitz im Dauerregen mit einer starken Qualifikation ihren Anspruch auf Gold, und auch Weitspringer Christian Reif zeigte sich im Vorkampf in Medaillenform. Sie sollen nun für die deutsche Auswahl Schadensbegrenzung betreiben.
Für die Highlights aus internationaler Sicht sorgten der ukrainische Hochsprung-Star Bogdan Bondarenko, dem 2,35 m zum Sieg in einem spannenden Wettkampf reichten, sowie die Niederländerin Dafne Schippers, die mit der besten Zeit einer Europäerin seit 19 Jahren (22,03 Sekunden) nach den 100 auch die 200 m gewann und sich damit zur Sprintkönigin von Zürich krönte.
Die deutsche Hammer-Meisterin Klaas musste sich nach einem starken Auftritt mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. Bis zum letzten Versuch hatte die Frankfurterin mit 72,89 m noch auf dem Bronze-Rang gelegen, ehe die Polin Joanna Fiodorow im sechsten Durchgang (73,67) konterte.
"Es hat nicht gereicht"
Die 30 Jahre alte Weltrekordlerin und Olympia-Dritte Heidler kam im Letzigrund nicht über 72,39 m hinaus und wurde nur Fünfte. "Es ist nicht annähernd das herausgekommen, was ich gewollt habe. Ich habe Gas gegeben, aber es hat nicht gereicht", sagte Heidler, und auch Klaas war restlos bedient: "Das ist bitter, das nervt. Aber Ich muss nach vorne schauen."
Gold sicherte sich erneut die Titelverteidigerin und Top-Favoritin Anita Wlodarczyk aus Polen mit neuem Landesrekord (78,76 m). Silber gewann wie 2012 die Slowakin Martina Hrasnová (74,66). Carolin Paesler (23, Frankfurt) wurde mit 61,89 m Zehnte.
Die frühere U20-Weltmeisterin Schäfer (Frankfurt) hatte zuvor Siebenkampf-Bronze um nur 28 Punkte verpasst. Die 22-Jährige steigerte ihre Bestleistung auf 6395 Punkte - doch auch ihr blieb am Ende nur der vierte Platz. "Ich kann das alles nicht in Worte fassen, auch ohne Medaille bin ich so glücklich", sagte Schäfer.
Schwarzkopf auf fünftem Platz
Bei ihrer Rückkehr auf die große Bühne kam Lilli Schwarzkopf (6332/Hannover) knapp zwei Jahre nach ihrem Achillessehnenriss auf Rang fünf. Titelverteidigerin Antoinette Nana Djimou (6551/Frankreich) war erneut nicht zu schlagen. Nadine Broersen aus den Niederlanden (6498) gewann Silber vor der Belgierin Nafissatou Thiam (6423). Die WM-Vierte Claudia Rath (6225/Frankfurt) wurde Achte.
Im Finale über 400 m Hürden blieb der deutsche Meister Franz (Neckar/Enz) deutlich über seiner Halbfinalzeit (48,96), die dem Schweizer Hussein exakt zum Sieg reichte. Während das Letzigrund kurz vor Begeisterung überkochte, kam Franz in 49,83 Sekunden auf Platz fünf. Königsmark (Magdeburg) wurde in 49,91 Siebter.
Der deutsche 400-m-Meister Kamghe Gaba landete beim Sieg des Briten Martin Rooney (44,71) in 45,83 Sekunden auf einem guten sechsten Platz. Den britischen Doppel-Sieg machte Matthew Hudson-Smith (44,75) vor dem Israeli Donald Sanford (45,27) perfekt.
Sujew nur Achte
Die deutsche Vizemeisterin Diana Sujew (Hamburg) kam über 1500 m auf Platz acht und damit nicht ganz an ihr Ergebnis von Helsinki 2012 (Rang fünf) heran. Die in Riga geborene 23-Jährige lief im Letzigrund nach einem couragierten Rennen in 4:08,63 Minuten durchs Ziel. Europameisterin wurde Sifan Hassan (Niederlande/4:04,18) vor Abeba Aregawi (Schweden/4:05,08).
Vize-Weltmeisterin Schwanitz zog am Morgen mit 19,35 m locker ins Finale ein. "Es war so einfach, wie es aussah", sagte Schwanitz nach ihrem lockeren Aufgalopp selbstbewusst: "Das Ziel heißt: gewinnen!"
Für einen Paukenschlag sorgte Titelverteidiger Yohann Diniz aus Frankreich über 50 km Gehen. Der 36-Jährige sicherte sich mit der Weltrekordzeit von 3:32:33 Stunden erneut Gold. Carl Dohmann (Baden-Baden) ging nach 3:51:27 Stunden als 15. durchs Ziel.