"Da wird gerne von Katapulteffekt gesprochen, dann frage ich mich, warum meine Konkurrenz bei der paralympischen EM nicht irgendwohin katapultiert worden ist."
Rehm hatte bei den Titelkämpfen in Swansea mit 7,63 m und fast einem Meter Vorsprung Gold geholt, war aber deutlich unter den viel beachteten 8,24 m geblieben, mit denen er Ende Juli bei der "regulären" DM in Ulm gewonnen hatte. "Im Moment ist es - überspitzt gesagt - so: Wir dürfen keine Ausnahmeleistungen bringen, denn dann heißt es sofort: Ihr habt ja einen Vorteil", sagte Rehm, der am Sonntag beim Berliner ISTAF startet.
Mehr Wertschätzung gewünscht
Rehm wünscht sich zudem mehr Wertschätzung für den paralympischen Wettkampf: "Das ist kein Sport zweiter Klasse. Der Inhalt unseres Sports ist, so hart zu trainieren, dass wir irgendwann Ausnahmeleistungen bringen können", sagte der Paralympics-Weltrekordler: "In meinem Bereich haben alle die gleiche Technik, aber ich bin der einzige, der bislang acht Meter springen konnte. Das ist für mich ein toller Erfolg."
Rehm war trotz seines Titels in Ulm nicht für die EM in Zürich nominiert worden, wo seine Siegesweite zu Silber gereicht hätte. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) argumentierte, Rehms Prothese habe ihm möglicherweise einen Vorteil verschafft. Der Fall hatte für große Diskussionen gesorgt.