Es sei "sehr, sehr skandalös, was da abgeht", sagte Czyz in der "SWR"-Sportsendung "Flutlicht".
"Man muss ganz klar und offen sagen: Seit über einem Jahr ist klar, dass der Markus bei den deutschen Meisterschaften irgendwann teilnehmen wird. Das wusste jeder. Man hat seitens des DLV verpennt, sich schon vor einem Jahr mit diesem Thema zu beschäftigen", so Czyz weiter.
Der unterschenkelamputierte Rehm hatte mit 8,24 m in Ulm den nationalen Titel bei den Nicht-Behinderten gewonnen, war vom DLV wegen möglicher Vorteile durch seine Prothese aber nicht für Zürich nominiert worden. Czyz kritisierte die Haltung, "dass es einem Menschen, der ein Hilfsmittel benutzt, nicht gestattet sein sollte, mit Zweibeinern zu laufen".
DLV-Präsident Clemens Prokop hatte bereits in der Vorwoche dem Vorwurf widersprochen, der DLV habe im Fall Rehm zu lange mit dem Erstellen eines Gutachtens gezögert.
Prokop: Entscheidung nächste Saison
Man habe eine Lösung durch den Weltverband erwartet, eine nationale Regelung wäre nicht genug gewesen, hatte Prokop gegenüber "Spiegel online" gesagt: "Im Laufe 2013 wurde klar, dass sich der Weltsport diesem Problem nicht stellt."
Laut Prokop habe der DLV daraufhin intern diskutiert, einen Antrag beim Weltverband IAAF zu stellen, dies aber nach Rücksprache mit der IAAF verworfen.
Prokop will nun spätestens im nächsten Jahr eine klare Entscheidung. "Die Zielvorgabe ist kommende Saison", sagte er, "fünf Jahre kann das nicht mehr warten".