Kimetto verbesserte damit die alte Bestmarke seines Landsmannes Wilson Kipsang (2:03:23) aus dem Vorjahr um 26 Sekunden. Es ist bereits der fünfte Weltrekord in Berlin seit 2007 und der zehnte insgesamt.
"Ich habe schon unterwegs gemerkt, dass ich es schaffen kann. Ich bin glücklich, das Rennen gewonnen zu haben", sagte Kimetto, der für seinen Weltrekord insgesamt 120.000 Euro an Prämien kassierte, im "rbb".
Auch Zweitplatzierter unter der alten Bestzeit
Auch Kimettos zweitplatzierter Landsmann Emmanuel Mutai blieb in 2:03:13 noch deutlich unter der alten Bestzeit. Bester Deutscher war auf Platz 19 in 2:17:25 Stunden Falk Cierpinski.
Bei den Frauen gewann die Äthiopierin Tirfi Tsegaye in 2:20:18 Stunden. Glänzend schlug sich die deutsche Lauf-Hoffnung Anna Hahner, die in diesem Jahr überraschend den Wien-Marathon gewonnen hatte. Die 24-Jährige verbesserte ihre persönliche Bestmarke um über eine Minute auf 2:26:44 und kam in der Endabrechnung auf den siebten Rang. "Wir hatten wirklich viel Spaß auf die Strecke. Die Zuschauer waren einfach fantastisch", sagte Hahner: "Ich bin so froh, dass es geklappt hat."
Mikitenko verkündet Abschied
Die deutsche Rekordhalterin Irina Mikitenko kündigte unterdessen am Rande der Veranstaltung unter Tränen das Ende ihrer langen und erfolgreichen Karriere an. "Ich möchte heute 25 Jahre Leistungssportgeschichte beenden. Es ist nicht leicht, aber ich merke, dass es nicht mehr möglich ist, meine Leistung zu steigern", sagte die 42-Jährige: "Und im Leistungssport sollte das eigentlich das Ziel sein."
Pünktlich um 8.45 Uhr hatte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit die etwa 40.000 Läufer auf die Strecke geschickt. Bei gutem Marathon-Wetter mit Temperaturen um acht Grad Celsius waren dabei auch erstmals drei Läufer mit einer Bestzeit von unter 2:05 Stunden am Start.Und die Spitzengruppe um die Kenianer Kimetto, Mutai sowie dem Äthiopier Tsegaye Kebede legte gleich ein gutes Tempo vor. Nach zehn Kilometern lagen sie in einer Zeit von 29:23 Minuten sieben Sekunden über der Zwischenzeit des Vorjahresweltrekords.
Kebede muss abreißen lassen
Der zweimalige London-Sieger Kebede musste allerdings bereits vor Kilometer 20 etwas überraschend abreißen lassen. Bei Halbzeit lagen die Topläufer (1:01:45) immer noch elf Sekunden über dem Weltrekord. Doch die Spitzengruppe wurde immer schneller: Bei Kilometer 30 lagen sie bereits 24 Sekunden unter dem alten Richtwert.
Kurz vor Kilometer 34 setzten sich dann die favorisierten Kimetto und Mutai von ihrem letzten Verfolger Geoffrey Kamworor (Kenia) ab. Anschließend attackierten sich die beiden Landsmänner gegenseitig - bei Kilometer 38 setzte sich Kimetto vorentscheidend ab und behielt am Ende die Oberhand.
Die Weltrekord-Entwicklung im Marathon der Männer:
30.05.1969 Antwerpen: Derek Clayton (Australien) 2:08:33
06.12.1981 Fukuoka: Rob de Castella (Australien) 2:08:18
21.10.1984 Chicago: Steve Jones (Großbritannien) 2:08:05
20.04.1985 Rotterdam: Carlos Lopes (Portugal) 2:07:12
17.04.1988 Rotterdam: Belayneh Dinsamo (Äthiopien) 2:06:50
20.09.1998 Berlin: Ronaldo da Costa (Brasilien) 2:06:05
24.10.1999 Chicago: Khalid Khannouchi (USA) 2:05:42
14.04.2002 London: Khalid Khannouchi (USA) 2:05:38
28.09.2003 Berlin: Paul Tergat (Kenia) 2:04:55
30.09.2007 Berlin: Haile Gebreselassie (Äthiopien) 2:04:26
28.09.2008 Berlin: Haile Gebreselassie (Äthiopien) 2:03:59
25.09.2011 Berlin: Patrick Makau (Kenia) 2:03:38
29.09.2013 Berlin: Wilson Kipsang (Kenia) 2:03:23
28.09.2014 Berlin: Dennis Kimetto (Kenia) 2:02:57