"Es ist völlig konsens- und logikfrei, was dort zurzeit passiert", sagte der Berliner in der "Bild am Sonntag".
Die Lizenz hatte die von Harting unterstützte Deutsche Sportlotterie (DSL), die sich eine bessere soziale Absicherung von olympischen Amateursportlern zum Ziel gesetzt hat, bereits am 4. Juni unter Auflagen erhalten. Um das Projekt aber über TV- und Radiospots bekannt zu machen, fehlt die offizielle Werbe-Erlaubnis durch das Glücksspielkollegium, das von Innenministerium-Vertretern der Bundesländer besetzt ist.
Wenig Verständnis bei Henry Maske
Laut "Bild am Sonntag" sollen sich derzeit Berlin, Bremen, Hamburg und das Saarland gegen die DSL stellen, Schleswig-Holstein soll sich enthalten.
Auch der frühere Box-Weltmeister Henry Maske, der Mitte Juli als fünfter Gesellschafter bei der DSL eingestiegen war, zeigt für die Startschwierigkeiten wenig Verständnis. "Es ist in etwa so, als wenn ich mit einem Gegner im Ring stehe, die Halle voll ist, alle auf den Kampf warten und der Ringrichter sich weigert, den Gong zum Kampf zu läuten. Es geht einfach nicht los", sagte Maske. Harting und Maske ließen sich aus Protest für den BamS-Artikel mit schwarzen Pflastern auf dem Mund fotografieren.
Jahresumsatz von 200 Millionen Euro
Mit den Erträgen aus der Sportlotterie soll in Zusammenarbeit mit dem Sportlotterie-Gesellschafter Deutsche Sporthilfe die bestehende Sportlerförderung ergänzt werden. Deutsche Spitzenathleten sollen in der Vorbereitung auf Olympische und Paralympische Spiele bessere Bedingungen im internationalen Vergleich bekommen und zusätzlich versichert werden. Außerdem sollen die Nationale Anti Doping Agentur unterstützt und Sportvereine am Lotterieumsatz beteiligt werden.
Zweifler, darunter der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), fürchten, dass die DSL anderen Lotterien, von denen der Sport ebenfalls profitiert, das Wasser abgraben könnte und es dadurch zu einer reinen Umverteilung kommt.
In fünf Jahren will die DSL einen Jahresumsatz von 200 Millionen Euro erzielen, dafür müssten etwa 770.000 Menschen jede Woche für durchschnittlich 5 Euro spielen. Sollte dieses Ziel erreicht werden, kämen über 60 Millionen Euro jährlich für die Sportlerförderung zusammen.