"Wir haben das gemeinsam besprochen, nachdem die Doping-Enthüllungen Auswirkungen auf die russische Leichtathletik hatten", sagte Walentin Balachnitschew, der Präsident des russischen Leichtathletik-Verbandes VFLA, der in der "ARD"-Dokumentation über staatlich unterstütztes Doping in Russland schwer belastet worden war.
"Obwohl Maslakow nichts mit der Anti-Doping-Politik der russischen Leichtathletik zu tun hatte, konnte er es nicht ertragen, untätig zu sein, und übernahm die Verantwortung", ergänzte Balachnitschew. Der 70-jährige Maslakow war schon in der UdSSR als Trainer tätig gewesen und seit mehr als 40 Jahren im Geschäft. VFLA-Cheftrainer war er seit 2007.
Fünf Geher gesperrt
Nach den zuletzt verhängten Sperren gegen die Geher Waleri Bortschin (28, Olympiasieger 2008 über 20 km), Sergej Kirdjapkin (34, Olympiasieger 2012 über 50 km), Olga Kaniskina (30, Olympiasiegerin 2008), Sergej Bakulin (28, Weltmeister 2011) und Wladimir Kanaikin (29) sind seit der Einführung des Blutpasses in der Leichtathletik 2009 bereits 23 russische Athleten (insgesamt 37) nach Unregelmäßigkeiten in ihren Profilen gesperrt worden. Der Weltverband IAAF kündigte eine Überprüfung an und erwägt die Neuvergabe von Medaillen.
Balachnitschew hatte unter der Woche selbst einen möglichen Rücktritt angedeutet. "Angesichts der Erfordernisse des russischen Leichtathletik-Verbandes kann mein Rücktritt notwendig sein", sagte der 65-Jährige. Mitte Dezember hatte Balachnitschew, der den Verband seit 1991 führt, sein Amt als Schatzmeister des Weltverbandes IAAF zumindest vorübergehend niedergelegt.
Dem Funktionär war in der ARD-Dokumentation unter anderem vorgeworfen worden, in einen Schmiergeld-Skandal um die derzeit gesperrte russische Marathon-Läuferin Lilia Schobuchowa verwickelt zu sein. Balachnitschew weist die Vorwürfe zurück und dementiert auch Berichte über ein weitreichendes Dopingsystem.