"Die Relays werden eine ernste Angelegenheit für mich", sagte der 28 Jahre alte Bolt im Vorfeld der inoffiziellen Staffel-WM: "Ich muss harte Rennen laufen, um meine Bestform zu erreichen und meinen Körper an die Belastungen zu gewöhnen.
Zuletzt war er im August 2013 in Zürich auf Gatlin getroffen und hatte ihn wie schon bei der WM in Moskau über 100 m besiegt. Die Saison 2014 hatte Bolt verletzungsbedingt weitgehend verpasst.
Bolt auch in der 4x100- und 4x200-Staffel
Bolt will in Nassau über 4x100 und die nichtolympischen 4x200 m laufen. Der wegen seiner Dopingvergangenheit umstrittene Gatlin (33), im Vorjahr über 100 m ungeschlagen, ist ebenfalls für beide Staffeln vorgesehen. Ein direktes Einzel-Duell dürfte es zwischen den beiden Topstars erst bei der WM in Peking (22. bis 30 August) geben.
Die zweite Auflage der mit 1,4 Millionen US-Dollar (1,3 Millionen Euro) dotierten World Relays ist deutlich besser besetzt als die Premiere im Vorjahr, nahezu die komplette Weltelite auf den Sprintstrecken nutzt den Wettkampf als WM-Test.
Jamaika und USA mit starkem Aufgebot
Jamaika bietet neben Bolt die Olympiasiegerinnen Shelly-Ann Fraser-Pryce und Veronica Campbell-Brown auf, die USA bringen neben Gatlin alle weiteren Topathleten wie Tyson Gay, Allyson Felix und Sanya Richards-Ross mit. Die Sieger der Rennen erhalten 50.000 Dollar, den Achtplatzierten werden noch 4000 Dollar ausgezahlt.
In Nassau, wo es um Olympiatickets über 4x100 und 4x400 m geht, sind auch sieben deutsche Staffeln im Einsatz. Das DLV-Team muss verletzungsbedingt allerdings ohne den deutschen Rekordhalter über 100 m, Julian Reus (Oberschenkelprobleme) sowie den Hallen-EM-Zweiten Christian Blum (Wadenprobleme/beide Wattenscheid) auskommen. Die Mannschaft um Ex-Europameisterin Verena Sailer (Mannheim) reist aus dem Trainingslager in Florida zum Formcheck an.