Beim Meeting in Ostrau/Tschechien gewann der Jamaikaner die 200 m zwar souverän mit einer persönlichen Saisonbestleistung von 20,13 Sekunden, dennoch blieb er hinter seinen eigenen Erwartungen zurück. Zweiter wurde Isiah Young (USA/20,35) vor Lykourgos-Stefanos Tsakonas (Griechenland/20,62).
Bei widrigen Bedingungen hatte Bolt insbesondere in der Kurve Probleme, erst auf der Zielgeraden setzte sich der Weltrekordhalter (19,19) entscheidend ab. Bolt verpasste die Weltjahresbestleistung des US-Amerikaner Dedric Dukes (19,99) deutlich.
"Kein perfekter Tag"
"Es war kein perfekter Tag, aber ich bin froh, dass ich verletzungsfrei geblieben bin", sagte Bolt, der bekräftigte, dass eine bessere Zeit aufgrund der "Bedingungen nicht möglich gewesen" sei.
Speerwerfer Thomas Röhler (Jena) zeigte eine starke Leistung und belegte Rang zwei, mit 85,36 m stellte er zudem eine persönliche Saisonbestleistung auf. Der Sieg ging den Kenianer Julius Yego, der mit 86,88 m für einen Landesrekord sorgte. Weltmeisterin Christina Obergföll (Offenburg) hatte ihren Start aufgrund einer Durchfallerkrankung abgesagt. Die 33-Jährige hatte erst am 17. Mai beim Diamond-League-Meeting in Shanghai ein solides Comeback nach ihrer Babypause gefeiert.
Eine Schrecksekunde erlebte derweil 800-m-Weltrekordhalter David Rudisha. Über die selten gelaufenen 600 m musste der 26-Jährige aufgrund einer Oberschenkelblessur aufgeben. Wenig später gab der Kenaier allerdings Entwarnung. "Es ist keine schlimme Verletzung, danke für die Anteilnahme", schrieb er bei Twitter.
Powell dominiert 100 Meter
Über die 100 m hatte zuvor der ehemalige Weltrekordhalter Asafa Powell (Jamaika) einen Sieg gefeiert. Powell setzte sich in 10,04 Sekunden vor Young (10,13) durch. Der Brite Richard Kilty (10,31) folgte auf Rang drei.
Powell, von Juni 2005 bis Mai 2008 Weltrekordhalter über die 100 m (9,74), blieb deutlich unter seiner Saisonbestleistung von 9,84 Sekunden. Diese hatte er vor knapp drei Wochen in Kingston/Jamaika aufgestellt.