Shootingstar Kai Kazmirek (Neuwied) hat überraschend das traditionelle Zehnkampf-Meeting in Götzis/Österreich gewonnen und Hoffnungen auf eine erfolgreiche Weltmeisterschaft in Peking (22. bis 30. August) geweckt. Der 24-Jährige sicherte sich den Sieg mit Weltjahresbestleistung von 8462 Punkten.
Hinter dem EM-Vierten von Zürich machte Michael Schrader (8415) in Abwesenheit von Olympiasieger und Weltmeister Ashton Eaton (USA) den deutschen Doppelsieg im "Wimbledon der Zehnkämpfer" perfekt. Dritter wurde Willem Coertzen aus Südafrika mit neuem Landesrekord (8398).
"Das ist ein super Ergebnis", sagte Kazmirek, der sich ausgiebig von den Fans feiern ließ. Schrader ärgerte sich hingegen sichtlich über sich selbst. "Mit den Punkten bin ich zufrieden, mit dem Wettkampf überhaupt nicht. Das war gefühlt der wohl schlechteste Zehnkampf meines Lebens", sagte 27-Jährige, der in Götzis 658 Tage nach seinem Silber-Coup bei der WM in Moskau sein Comeback feierte: "Ich war irgendwie nervös, völlig unnötig."
Freimuth auf Rang vier
Der lange Führende Rico Freimuth (8380) musste sich nach einem schwachen abschließenden 1500-m-Lauf mit Rang vier zufrieden geben. Natürlich knackte das DLV-Trio auch die vom Deutschen Leichtathletik-Verband geforderte Norm (8.150) für die Titelkämpfe in China. Die endgültige Entscheidung über die deutschen WM-Tickets fällt Ende Juni in Ratingen.
Als bisher letzter Zehnkämpfer hatte Schrader 2009 in Götzis gewonnen. Bei den Frauen landete die EM-Vierte Carolin Schäfer (23, Bad Wildungen) mit neuer persönlicher Bestleistung von 6547 Punkten auf einem starken zweiten Platz.