Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hat diese Regelung für seine Meisterschaften eingeführt und beim Weltverband IAAF bereits einen entsprechenden Antrag eingereicht. Über den wird aber erst wenige Tage vor den Weltmeisterschaften entschieden. Ein Start Rehms, der vor knapp zwei Wochen mit 8,29 m einen Weltrekord für Stelzenspringer aufgestellt hatte, ist deshalb unwahrscheinlich.
Der Schützling der früheren Speerwurf-Weltmeisterin Steffi Nerius wartet derweil weiterhin auf das Ergebnis des "Prothesen-TÜV" - einer Untersuchung, ob seine Beinprothese ihm einen Vorteil verschafft oder nicht. "Natürlich will ich das schnell wissen. Bisher gab es nur Bedenken über die Vergleichbarkeit, aber keinen Nachweis", erklärte der 26-Jährige. Karl Quade, Vizepräsident Leistungssport beim Deutschen Behindertensportverband (DBS), sagte: "Die Untersuchungen sind in Vorbereitung, und es sieht gut aus." Es gehe aber nicht nur um Rehm, sondern um ein Gesamtmodell.
Rehm hatte 2014 die Weitsprung-DM zwar gewonnen, war aber nicht für die EM in Zürich nominiert worden, wo seine Siegesweite der nationalen Titelkämpfe zu Silber gereicht hätte. Der DLV hatte damals argumentiert, Rehms Prothese habe ihm möglicherweise einen Vorteil verschafft.