"Party-Clown" Bolt muss sich beweisen

SID
Wer wird im Königsduell als Erster ins Ziel springen: Bolt oder Gatlin?
© getty

Wummernde Bässe, grölende Gäste und verstopfte Straßen - Sprint-Superstar Usain Bolt hat sich in den vergangenen Tagen mit seinen wilden Feiern keine Freunde unter seinen Nachbarn gemacht. "Er ist der ultimative Party-Clown", klagte Jodi Stewart-Henriques zuletzt über die nächtlichen Ruhestörungen. Das Model lebt mit Ehemann und Rapper Sean Paul in Kingston in der Villa neben Bolt: "Er ist ein schrecklicher Nachbar."

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Die kleine Party-Affäre sorgt in Jamaika für ordentlich Wirbel, schließlich läuft Bolt wie schon 2014 auch in dieser Saison seiner Form noch hinterher. Dabei hatte der Glamour-Boy doch versprochen, für das Duell mit Justin Gatlin seinen Lebensstil zu verändern.

Mehr auf seinen mittlerweile 28 Jahre alten Körper zu achten, sich bewusster zu ernähren, die geliebten Chicken Nuggets öfter wegzulassen, mehr Medizin-Checks zu machen und weniger Partys zu feiern - um bei der WM in Peking (22. bis 30. August) wieder jede Menge Gold abzuräumen. Doch bisher reichte es für Bolt nur zu 20,13 Sekunden über 200 m - eine Zeit, die er früher wohl in Flip-Flops gelaufen wäre.

Doch der Liebling der Massen gibt sich weiter betont cool. Bolt glaubt zu "100 Prozent" daran, wieder in die Gala-Verfassung der Vergangenheit zu kommen. "Wenn sich mein Trainer keine Sorgen macht, mache ich mir auch keine Sorgen", sagte der achtmalige Weltmeister vor dem Diamond-League-Meeting in New York.

Bolt scheint schlagbar

Im Big Apple hatte er am 31. Mai 2008 über 100 m seinen ersten Weltrekord (9,72 Sekunden) aufgestellt und war wenige Wochen später in Peking mit seinen ersten drei von insgesamt sechs Olympiasiegen zum Posterboy der Leichtathletik aufgestiegen. "Niemand wird jemals den Tag seines ersten Weltrekordes vergessen", sagte Bolt, der in New York über 200 m startet.

Im Gegensatz zur Saison 2008 scheint Bolt in diesem Jahr schlagbar. Gatlin rüttelt mit seinen Weltjahresbestzeiten über 100 und Meter (9,74 und 19,68) kräftig am Thron seines Rivalen. Der umstrittene Amerikaner läuft nach dem Ende seiner zweiten Dopingsperre (Testosteron) schneller denn je und ist mittlerweile seit 21 Rennen ungeschlagen.

Doch Bolt wäre nicht Bolt, wenn er sich davon beeindrucken ließe. "Ich habe keine Angst vor den anderen", sagte er: "Wir arbeiten gerade vor allem an der Technik und analysieren sehr viel. Und mein Trainer sagt mir dann, was zu tun ist."

Und Coach Glen Mills hat seinen Schützling zum Saisonhöhepunkt noch immer in Topverfassung gekriegt. Selbst Gatlin outete sich zuletzt als Bolt-Bewunderer: "Ich liebe es, ihn laufen zu sehen. Er ist Poesie in Bewegung." Und auch seine Nachbarn scheinen insgeheim Fans von "Party-Clown" Bolt zu sein. Stewart-Henriques hat sich jedenfalls mittlerweile für ihre Äußerungen entschuldigt.

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