Schwanitz weiter unangefochten

SID
Christina Schwanitz wurde auch in Paris ihrer Favoritenrolle gerecht
© getty

Kugelstoß-Europameisterin Christina Schwanitz bleibt weltweit unangefochten, die Weltmeister Raphael Holzdeppe und Christina Obergföll haben auf ihrem Weg zurück an die Spitze Rückschläge kassiert: Beim Diamond-League-Meeting in Paris gab es sieben Wochen vor der WM in Peking Licht und Schatten für die deutschen Top-Leichtathleten. Das Sportfest im Stade de France bot derweil auch nach der Absage von Usain Bolt allerhöchstes Niveau.

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Ein echter Stimmungskiller für die rund 40.000 Zuschauer war allerdings der Stabhochsprung. Der mit Spannung erwartete Showdown zwischen Moskau-Weltmeister Holzdeppe (Zweibrücken) und Frankreichs Olympiasieger Renaud Lavillenie blieb klar hinter den Erwartungen zurück. Der 25 Jahre alte Holzdeppe scheiterte am Samstagabend dreimal an seiner Anfangshöhe, Weltrekordler Lavillenie (6,16 m) kam nicht über 5,71 m und Platz fünf hinaus.

"Schade! Abhaken und am kommenden Donnerstag in Lausanne wieder angreifen", sagte Holzdeppe, der anderthalb Wochen zuvor in Baku mit 5,92 m eine persönliche Bestleistung erzielt hatte. Lavillenie zeigte sich "riesig enttäuscht. Ich habe heute einfach nicht die richtige Technik gefunden." Der Sieg in Paris ging an den griechischen Hallenweltmeister Konstadinos Filippidis (5,91 m). Der Leverkusener Carlo Paech wurde Neunter (5,56).

Schwanitz: "Habe dieses Meeting gerockt"

Schwanitz (Thum) hatte zuvor auch bei ihrem vierten Saisonstart in der Diamond League einen sicheren Sieg gefeiert. Die 29-Jährige setzte sich mit 20,31 m vor der Chinesin Gong Lijiao (19,55) durch und blieb in Reichweite ihrer im Mai erzielten Bestleistung von 20,77 m. "Trotz Wespenstichs kurz nach dem Aufwärmen und Affenhitze in Paris habe ich auch dieses Meeting gerockt", sagte Schwanitz.

Nicht über Platz fünf und 18,79 m kam bei ihrem Saisondebüt die neuseeländische Ausnahmestoßerin Valerie Adams hinaus. Für die zweimalige Olympiasiegerin und viermalige Weltmeisterin, die sich im Herbst 2014 einer Schulter-OP unterzogen hatte, endete damit eine erstaunliche Siegesserie, die mehr als fünf Jahre und 56 Wettkämpfe andauerte.

Ein Reinfall war die Dienstreise nach Saint-Denis indes für Speer-Weltmeisterin Obergföll (Offenburg), die mit 58,11 m nur Zehnte wurde. Die deutsche Stab-Rekordlerin Silke Spiegelburg wurde mit 4,63 m Fünfte, der Sieg ging an die Griechin Nikoléta Kyriakopoúlou mit Jahresweltbestleistung von 4,83 m.

Auch in Abwesenheit des verletzten Weltrekordlers Bolt sorgten vor allem die 100-m-Sprints für Highlights. Der Franzose Jimmy Vicaut egalisierte den Europarekord über 100 m und entschädigte seine Landsleute für die Lavillenie-Pleite. Der Staffel-Olympiadritte von London lief in 9,86 Sekunden so schnell wie der Portugiese Francis Obikwelu als Zweiter im olympischen Finale 2004 in Athen.

100 m Hürden: Ortega bärenstark

Vicaut kam in Paris allerdings nur auf Platz zwei. Den Sieg sicherte sich Ex-Weltrekordler Asafa Powell der seine Saisonbestmarke auf 9,81 Sekunden drückte. Bei den Frauen siegte Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce (beide Jamaika) bei Windstille in 10,74 Sekunden. Nur fünf Sprinterinnen - sie selbst eingeschlossen - waren jemals schneller.

Für Weltjahresbestleistungen sorgten zudem der Kubaner Orlando Ortega mit exzellenten 12,94 Sekunden über 100 m Hürden, der Kenianer Silas Kiplagat mit 3:30,12 Minuetn über 1500 m sowie dessen Landsfrau und 800-m-Weltmeisterin Eunice Sum in 1:56,99 Minuten.

Über 3000 m Hindernis lief Jairus Birech (Kenia) in 7:58,83 Minuten Jahresweltbestzeit, profitierte aber davon, dass der bis dahin klar führende Evan Jager nach der letzten Hürde stürzte. Jager erzielte in 8:00,45 Minuten aber dennoch einen US-Rekord.

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