Noch kurz zuvor hatte sie klargestellt, dass sie diesen Weg nicht gehen müsse: "Ich weiß, dass ich sauber bin. Ihr seid die, die Zweifel haben."
Die von Sky News veröffentlichten Werte liegen allesamt im verdächtigen Bereich und waren Grundlage für die jüngsten Anschuldigungen. Laut Radcliffe sind sie jedoch jeweils durch äußere Einflüsse erklärbar, in diesem Fall seien es Höhentraining und ein unmittelbar vorangegangener Wettkampf.
"Die Werte mussten von Experten im richtigen Kontext bewertet werden, daher habe ich die WADA gebeten, alles noch einmal durchzugehen", sagte Radcliffe bei Sky News. Sie habe zudem auch eine entsprechende Bewertung durch unabhängige Fachleute vorliegen.
Sieger mittels Blutdoping
Die Diskussion um Radcliffe hatte zuletzt Fahrt aufgenommen. Jesse Norman, Vorsitzender des Sportausschusses im britischen Parlament, hatte erklärt, dass "Sieger und Medaillengewinner des London Marathons im Verdacht stehen, Blutdoping betrieben zu haben."
Dies könne ausdrücklich auch britische Athleten betreffen. Radcliffe hat dreimal in London gewonnen und dort 2003 in 2:15:25 Minuten einen Fabelweltrekord erzielt.
Radcliffe hatte auf die öffentlichen Anschuldigungen mit scharfer Kritik reagiert: "Ich kümmere mich nicht darum, was eine Gruppe von Parlamentariern über etwas denkt, was sie nicht komplett versteht", sagte die Marathon-Weltmeisterin von 2005.
Reines Gewissen
"Ich möchte keinen anderen unschuldigen Athleten das durchleiden sehen, was ich in den vergangenen drei Monaten durchgemacht habe", so die Engländerin.
In der BBC betonte Radcliffe zudem bereits, dass sie ein reines Gewissen habe. "Ich bin immer als saubere Athletin angetreten, bin immer für das eingestanden, an das ich geglaubt habe", sagte die Läuferin aus Cheshire, die sich stets öffentlich gegen Doper gestellt hatte:
"Ich kann meinen Kindern in die Augen sehen und ihnen dieselben moralischen Werte lehren, unter denen ich aufgewachsen bin", so die Weltrekordlerin