Gegen eine getrennte und sogar eine gemeinsame Wertung spräche nach Ansicht Gernemanns, der einst auch den namibischen Sprintstar Frankie Fredericks trainierte, eigentlich nichts. "Ich sehe den angeblichen Vorteil nicht", erklärte er: "Das Wichtigste im Anlauf ist der Weitsprung, und da ist er durch die fehlende Wadenmuskulatur benachteiligt. Und er springt über einen Meter weiter als Athleten, die schneller sind und dieselbe Prothese tragen. Das zeigt seine Leistung."
Deshalb sei Rehm auch der Star der Leichtathletik-WM der Behindertensportler in Katar gewesen. "Er ist ein toller Sportler, der auf den Punkt Leistung bringen kann", sagte Gernemann: "Aber auch ein toller Typ, der sich gut verkauft."
Rehm hatte 2014 die deutschen Meisterschaften der Nichtbehinderten gewonnen und in diesem Jahr außer Konkurrenz den besten Sprung hingelegt. Der Leichtathletik-Weltverband IAAF hat allerdings eine Regel eingeführt, nach der die Sportler beweisen müssen, dass die Prothesen keinen Vorteil bieten - was praktisch unmöglich ist.