Er wolle nicht, dass alle Welt glaube, jedes Mal, wenn es einen Verdacht oder ein Problem gebe, richte er sofort eine neue Kommission ein. "Dazu sollte es nicht kommen", so Reedie.
Eine unabhängige Kommission hatte in der Vorwoche massive Verfehlungen in der russischen Leichtathletik und auch im Weltverband IAAF dokumentiert, der Bericht führte zur vorläufigen Suspendierung des russischen Verbandes ARAF.
Der Problematik in Kenia ist sich Reedie derweil bewusst. "Es gibt zwingende Beweise dafür, dass das ein Problem des des riesigen Angebots ist. Dopingmittel bekommt man scheinbar von Ärzten oder Apothekern, im Grunde auf dem freien Markt. Und das ist extrem beunruhigend", sagte der 74-Jährige.
Olympia-Ausschluss droht
Der kenianische Verband stehe daher unter genauer Beobachtung: "Wir werden schauen, ob sie sich an die Regeln halten. Und wenn sie das nicht tun, dann führen wir auch bei ihnen eine genaue Überprüfung des Compliance-Status durch."
Die WADA hatte Kenia unlängst bereits damit gedroht, dass das Land von den Olympischen Spielen ausgeschlossen werden könne, sollte es nicht ernsthafter gegen Doping vorgehen. Seit 2012 wurden 38 kenianische Leichtathleten positiv auf verbotene Substanzen getestet.
Kenia hat zuletzt die sofortige Einrichtung einer neuen, übergreifenden Anti-Doping-Agentur bekannt gegeben. Das Ziel der neuen Agentur sei es, im ganzen Land Doping-Kontrollen vorzunehmen und für die Integrität eines sauberen Sports zu sorgen. Zudem soll sie die Überwachung der Verfolgung von Doping-Fällen und die Entwicklung und Einhaltung von Anti-Doping-Vorschriften übernehmen.
Die Agentur soll mit der regionalen Anti-Doping-Organisation RADO, der WADA und jeder anderen Organisation kooperieren, die in Kenia an Anti-Doping-Aktivitäten beteiligt ist.