Gibilisco und Donato: "Sind die Opfer"

SID
Stabhochsprung-Weltmeister Giuseppe Gibilisco sieht sich nicht in der Rolle des Schuldigen
© getty

Im italienischen Doping-Skandal haben die von einer Sperre bedrohten Stars Giuseppe Gibilisco und Fabrizio Donato die Schuld von sich gewiesen. "Niemand von uns hat gedopt. Wir zahlen einen enormen Preis für die chronischen organisatorischen Mängel des Nationalen Olympischen Komitees, das hier der einzige Schuldige ist", sagte der ehemalige Stabhochsprung-Weltmeister Gibilisco der Gazzetta dello Sport.

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Der 36-Jährige gehört ebenso wie Donato, Olympiadritter von London im Dreisprung, zu den 26 Athleten, gegen die die italienische Anti-Doping-Staatsanwaltschaft am Mittwoch eine zweijährige Sperre beantragte.

Den Sportlern wird vorgeworfen, Dopingkontrollen verpasst zu haben. Zu den Beschuldigten gehört auch der ehemalige WM-Zweite im Weitsprung, Andrew Howe.

"Ich bin erschüttert. Wir sind in Dinge verwickelt, für die wir keine Verantwortung haben. Wir sind Opfer", sagte Donato: "Andere Personen im Verband haben auf inkompetente Weise gehandelt. Ich habe in den letzten zehn Jahren riesige Opfer gebracht. Der Imageschaden ist enorm."

39 weitere Fälle

Die Vorwürfe gegen die Betroffenen stammen aus Untersuchungen der Staatsanwaltschaft Bozen, die in den vergangenen Jahren unter anderem gegen den Südtiroler Geher und Olympiasieger Alex Schwazer ermittelt hatte.

Die Entscheidung über etwaige Sanktionen trifft die Anti-Doping-Kommission des italienischen Olympia-Komitees CONI. Damit ist erst im kommenden Jahr zu rechnen. 39 weitere Fälle legten die Ermittler zu den Akten.

Italiens Verbandspräsident Alfio Giomi bekräftigte unterdessen sein Vertrauen in die Anti-Doping-Behörde. Er hoffe auf einen schnellen Abschluss des Verfahrens. Man dürfe jedoch nicht die Athleten für eventuelle Versäumnisse im italienischen Doping-Kontrollsystem zahlen lassen.

Der ebenfalls belastete ehemalige Hallen-Europameister über 4x400 m, Matteo Galvan, zeigte sich zuversichtlich, dass es zu einem positiven Ende der Untersuchung kommen werde. "Ich trainiere weiter. Man kann unsere Lage nicht mit jener anderer Länder vergleichen, die schwer mit Dopingvorwürfen konfrontiert sind", sagte Galvan.