Er habe sich immer wieder "mit Herrn Diack angelegt". Aber Präsidenten hätten in den Strukturen der Verbände eine nahezu "uneingeschränkte Macht", gegen die es nicht so einfach ist, "vorzugehen".
Digel hätte sich "niemals vorstellen können, dass es solche Ausmaße der Korruption innerhalb der IAAF geben könnte". Zuvor war die unabhängige WADA-Untersuchungskommission unter Vorsitz von Richard Pound zu dem Schluss gekommen, dass Korruption "in der Organisation verwurzelt" gewesen sei.
Zudem hätten die Mitglieder des IAAF-Councils von den verdächtigen Vorgängen rund um positive Dopingproben russischer Leichtathleten gewusst haben müssen.
Zugleich forderte Digel einen Neuanfang bei der IAAF. "Was die IAAF ganz dringend braucht, ist eine Strukturreform. Die Präsidenten haben in den jetzigen Systemen der Sportverbände einfach zu viel Macht", sagte der 72-Jährige: "Vielleicht muss man sich auch Hilfe von außen holen, unbelastete Leute, die Veränderungen anstoßen und schauen, dass die erforderlichen Reformen in die richtige Richtung gehen."