IAAF sperrt Kenias Leichtathletik-Chef

SID
Isaac Mwangi wurde vom IAAF vorläufig für sechs Monate gesperrt
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Kenias Leichtathletik-Chef Isaac Mwangi ist vom Weltverband IAAF am Montag vorläufig für sechs Monate gesperrt worden. Das gab die Ethik-Kommission der IAAF bekannt und begründete ihre Entscheidung mit Mwangis Verstrickung in Ungereimtheiten beim Anti-Doping-Kampf. Es gehe um die "potenzielle Untergrabung" der Bemühungen gegen Betrug.

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Die bei der vergangenen WM in Peking des Dopings überführten Läuferinnen Joyce Zakary und Francisca Koki Manunga hatten erklärt, vom Mwangi zur Zahlung von umgerechnet 21.000 Euro aufgefordert worden zu sein. Im Gegenzug sollten ihre Vier-Jahres-Sperren reduziert werden. Die "unbegründeten" Anschuldigungen hätten ihm "großen seelischen Schmerz" bereitet, erklärte Mwangi. Er sei bestrebt, seinen Namen "reinzuwaschen". Deshalb hatte er zuletzt angeboten, sein Amt ruhen zu lassen.

Bereits am 12. Februar war eine Frist der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) verstrichen, innerhalb der das ostafrikanische Land konkrete Maßnahmen gegen Dopingbetrüger hätte nachweisen müssen. Die kenianische Anti-Doping-Agentur ADAK wurde auf eine "Beobachtungsliste" gesetzt, das Land muss innerhalb von zwei Monaten die Forderung der WADA erfüllen - ansonsten könnte die ADAK als nicht regelkonform erklärt werden. Das könnte in letzter Konsequenz das Aus für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro bedeuteten, allerdings müsste dies das Internationale Olympische Komitee (IOC) beschließen.

"Ich weiß, dass die WADA sich die kenianische Anti-Doping-Agentur sehr genau anschaut", hatte IAAF-Präsident Sebastian Coe in der vergangenen Woche gesagt: "Eine geringe Anzahl von Ländern verursacht einen unverhältnismäßig großen Imageschaden. Wir müssen die Initiative ergreifen. Wenn das bedeutet, diese Länder von Olympia oder Weltmeisterschaften auszuschließen, ja, dann müssen wir das tun."

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