Die beiden bei der vergangenen WM in Peking des Dopings überführten Läuferinnen Joyce Zakary und Francisca Koki Manunga hatten erklärt, vom Geschäftsführer des nationalen Verbandes AK zur Zahlung von umgerechnet 21.000 Euro aufgefordert worden zu sein. Im Gegenzug sollten ihre Vier-Jahres-Sperren reduziert werden.
"Wir sind extrem beunruhigt über diese Berichte, vor allem weil sie genauso klingen wie das, was wir aus der Untersuchung der unabhängigen Kommission gelernt haben", sagte WADA-Generaldirektor David Howman: "Die WADA braucht noch mehr Informationen, um herauszufinden, ob es eine Angelegenheit ist, die wir untersuchen, oder Sache der IAAF-Ethikkomission ist."
Vorwürfe zurückgewiesen
Nach Angaben von Zakari und Koki Manunga habe der AK-Geschäftsführer Isaac Mwangi die beiden Sportler im Vorfeld der Sperre zur Zahlung aufgefordert. "Wir konnten uns eine solch große Summe nicht leisten. Ich habe noch nie so viel Geld überhaupt gesehen", sagte Koki Manunga der Nachrichtenagentur AFP. Der Beschuldigte Mwangi wies die Vorwürfe zurück: "Es ist nicht wahr, dass ich von ihnen Geld gefordert habe."
Die 400-m-Läufer Zakari und Hürdenspezialistin Koki Manunga waren in Peking positiv auf die verbotene Substanz Furosemide getestet und daraufhin Ende November für vier Jahre gesperrt worden. Der angebliche Erpressungsversuch soll im Oktober 2015 stattgefunden haben.
Zakary war in Peking im Vorlauf in 50,71 Sekunden Landesrekord gelaufen, zum Halbfinale aber ohne Angabe von Gründen nicht angetreten. Manunga war in der ersten Runde über 400 m klar ausgeschieden. Kenia hatte in Peking erstmals an der Spitze des Medaillenspiegels gestanden.