Doping: Kenia nicht regelkonform

SID
Rito Jeptoo wurde bereits wegen Dopings gesperrt
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Die Läufernation Kenia muss wegen des mangelhaften Anti-Doping-Kampfes mehr denn je das Olympia-Aus befürchten. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) erklärte das ostafrikanische Land am Donnerstag als "non compliant" (nicht regelkonform) mit dem Anti-Doping-Code.

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"Die Gesetzgebung ist nicht in Übereinstimmung mit dem Code", erklärte Rene Bouchard, Präsident des Revisionskomitees der WADA. Erst Ende April hatte Kenia ein neues Anti-Doping-Gesetz verabschiedet, zuvor waren allerdings zwei Fristen verstrichen.

In letzter Konsequenz droht Kenia damit der Ausschluss von den Sommerspielen in Rio de Janeiro. Allerdings könnte die WADA dies nicht selbst umsetzen, sondern lediglich eine Empfehlung an das Internationale Olympische Komitee (IOC) aussprechen.

"Die Regierung wird alles tun, was von der WADA gefordert wird und stimmt in jeder Anglegenheit zu", erklärte Kenias Vizepräsident William Ruto, betonte aber: "Olympische Spiele in Rio wären ohne die Teilnahme Kenias nur ein blasser Schatten ihrer selbst."

Drei Funktionäre sind suspendiert

Seit langem steht Kenia wegen zahlreicher Dopingverfehlungen in der Kritik. Dutzende Sportler, darunter auch die dreimalige Siegerin des Boston-Marathons, Rito Jeptoo, wurden wegen Dopings gesperrt. Bei der vergangenen Leichtathletik-WM in Peking war Kenia mit 16 Medaillen, davon siebenmal Gold, erstmals erfolgreichste Nation.

Derzeit sind drei führende Funktionäre des nationalen Leichtathletikverbandes AK suspendiert. Ihnen wird vorgeworfen, den Anti-Doping-Kampf in ihrem Land behindert sowie Sponsorengelder veruntreut zu haben. Der AK-Geschäftsführer Isaac Mwangi soll zudem versucht haben, des Dopings überführte Athleten zu erpressen.

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