"Nachdem die Entscheidung für die Europameisterschaft gegen mich ausgefallen ist, haben wir uns in den vergangenen Wochen extrem mit den Nominierungsrichtlinien und Nominierungskriterien beschäftigt und auseinandergesetzt. Im Zuge der Argumentation, die man uns zu Grunde gelegt hat, ist es jetzt so, dass alle Fakten für mich sprechen", sagte Obergföll der Badischen Zeitung: "Ich habe meine Hausaufgaben gemacht. Ich habe meine Olympiaform unter Beweis gestellt."
In Christin Hussong, der Olympiadritten und EM-Zweiten Linda Stahl, der Weltmeisterin Katharina Molitor und eben Obergföll haben vier deutsche Speerwerferinnen die Olympianorm erfüllt. Nur drei Starterinnen dürfen in Rio an den Start gehen, Hussong ist als deutsche Meisterin gesetzt. Die Entscheidung fällt wohl zwischen Molitor und Obergföll, eine Hochkaräterin muss zu Hause bleiben.
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"Im direkten Duell sehe ich mich mit der Nase vorne. Ich habe mit 64,96 Metern und 63,96 Metern zwei Weiten, die deutlich über Katharina Molitors Saisonbestleistung (63,20 m, Anm. d. Red.) liegen", sagte Obergföll, die ankündigte, sich "juristische Unterstützung" für den Fall zu holen, sollte sie nicht nominiert werden. "Ich werde meinen Platz einfordern, weil ich aufgrund der Faktenlage - wie sie momentan ist - ganz klar vorne bin. Ich möchte nicht als schlechte Verliererin gelten, aber das sind einfach die Fakten", sagte sie.
DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska kündigte "intensive Diskussionen" und eine "enge Entscheidung" an, die Wahl sei ein "Luxusproblem". Der DLV berät am Montag über seinen Nominierungsvorschlag, die endgültige Entscheidung trifft der DOSB am Dienstag.