Die Ex-Europameisterin musste sich nur der Weißrussin Taziana Chaladowitsch (66,34/Landesrekord) geschlagen geben. Bronze gewann Sara Kolak aus Kroatien (63,50/Landesrekord). Stahl holte damit die achte Medaille in Amsterdam für das deutsche Team.
"Als ich zu meinem letzten Versuch ging, habe ich gedacht, dass könnte mein letzter Wurf bei einer großen Meisterschaft werden", sagte Stahl, die dann ihre Saisonbestleistung um über zwei Meter verbesserte: "Jetzt muss ich nach Rio fahren." Vier deutsche Werferinnen haben die Olympia-Norm überboten, durch Stahls Silber-Wurf könnte Ex-Weltmeisterin Christina Obergföll die Reise nach Brasilien verpassen.
Weltmeisterin Katharina Molitor (Leverkusen) lag lange auf dem Bronze-Rang, musste sich am Ende aber trotz Saisonbestleistung von 63,20 m mit dem vierten Platz begnügen. Überhaupt nicht zurecht kam auch Olympiasiegerin und Titelverteidigerin Barbora Spotakova (62,66/Tschechien) als Fünfte.
Obergföll nicht nominiert
Stahl setzte zudem eine beeindruckende Serie der deutschen Speerwerferinnen fort. Seit 1969 gab es bei Europameisterschaften immer mindestens eine deutsche Medaille. Die Ärztin hatte 2010 triumphiert und 2012 sowie 2014 Bronze geholt. Nun machte sie mit Silber ihren persönlichen Medaillensatz komplett.
Die deutsche Meisterin Christin Hussong (Zweibrücken) hatte mit 57,17 die Qualifikation nicht überstanden. Die ehemalige Weltmeisterin Christina Obergföll (Offenburg) wurde nicht für die EM nominiert.