"Ich habe alles durchdacht", sagte der 31-Jährige am Donnerstag im ZDF-Morgenmagazin über die Zeit nach dem Wettkampf in Rio de Janeiro: "Ich habe das verarbeiten müssen. Ich habe drei, vier Tage wach gelegen und überlegt." Derzeit sei ein Karriereende aber kein Thema.
London-Olympiasieger Harting hatte in Brasilien mit Rang 15 des Vorkampfes das Finale verpasst. Gold holte anschließend Bruder Christoph Harting. Dessen umstrittenen Auftritt bei der Siegerehrung relativierte Robert Harting. "Viele, die sich aufregen, kennen die Nationalhymne wahrscheinlich nicht einmal. Für mich war er unverstellt. Daher war das für mich nicht verwunderlich", sagte er.
Christoph Harting hat auf dem Treppchen unter anderem vor sich hin gepfiffen, zudem hatte er zunächst Interviews verweigert. "Ich war noch als Zuschauer auf der Tribüne, als das Tohuwabohu entstand. Er hat auch vorher keine Interviews gegeben, hat das durchgezogen und ist sich selbst treu geblieben. Der Shitstorm war ein bisschen zum Schmunzeln für mich", sagte Robert Harting.
Am Samstag treffen die Brüder beim 75. ISTAF im Berliner Olympiastadion aufeinander. Eine Niederlage im Familienduell würde Robert Harting dabei verkraften. "Den Generationenwechsel kann man nicht aufhalten. Gegen einen Olympiasieger zu verlieren, fällt mir nicht so schwer", sagte er.