Der olympische Gedanke hat im vergangenen Jahr großen Schaden genommen und an Glanz und Glaubwürdigkeit verloren", führte der 26-Jährige fort.
"Es braucht nun Reformen, die transparent, nachvollziehbar, konsequent und nachhaltig sind. Ansonsten sehe ich Olympia bis 2040 langsam sterben", sagte er. Zudem sprach sich Harting, der am Freitag beim Hallen-Istaf in Berlin seinen ersten Wettkampf seit den Sommerspielen in Rio absolviert, gegen einen Start Russlands bei der Leichtathletik-WM in London (5. bis 13. August) aus.
"Es kann nicht sein, dass dem dortigen Verband klare Auflagen gemacht werden und dieser sich dann überhaupt nicht daran hält", sagte er. Am Montag hatte der Weltverband IAAF die Suspendierung des russischen Verbandes verlängert. Eine Teilnahme ist damit sehr unwahrscheinlich.
Doping muss differenziert betrachtet werden
Für Harting sollten vorsätzliche Doper mit lebenslangen Sperren bestraft werden, benachteiligten Sportler sollten zudem vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS Schadensersatzklagen einreichen können. "Ich würde allerdings all jenen eine zweite Chance geben, die nachweislich fahrlässig ohne ihr Wissen und ungewollt positiv getestet wurden, zum Beispiel aufgrund verunreinigter Nahrungsmittel. Man muss es differenziert betrachten", betonte er.
Sportlich setzt sich Harting trotz seiner Goldmedaille weiter hohe Ziele. "Ich will so gut werden, wie noch keiner war. Ich will eine Weite hinterlassen, welche für die Ewigkeit bestehen wird", sagte er. Die von ihm in der Vergangenheit genannte Weite von 80 Metern sei dabei in erster Linie Motivation. "Es ist ein Ziel, das weit genug entfernt liegt, dass man sich nicht vorschnell zufrieden gibt - das aber trotzdem nicht unerreichbar ist. Wenn es nur mit unlauteren Mitteln erreichbar ist, dann werde ich nie so weit werfen."