Prokop fordert "klare Transparenz"

SID
Clemens Prokop fordert Transparenz
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Der Leichtathletik-Weltverband IAAF ändert seinen Prozess zur Vergabe für Weltmeisterschaften und andere internationale Wettkämpfe. Einen entsprechenden Vorschlag von IAAF-Präsident Sebastian Coe (60) billigte das Council des Verbandes. In Zukunft werde die IAAF "die strategischen Ziele für den Wachstum des Sports" in Relation zum Wettbewerb bewerten und gezielt Städte ansprechen, die die "Umsetzung dieser Ziele am besten unterstützen", teilte die IAAF mit.

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Nach den äußerst umstrittenen Vergaben der Weltmeisterschaften 2019 an Doha (Katar) und 2021 an Eugene (USA) wird der Gastgeber der Titelkämpfe 2023 erstmals mit dem neuen System ermittelt. Ziel sei eine "echte Partnerschaft", in der "Hoffnungen und Ambitionen potenzieller Gastgeber mit denen der IAAF übereinstimmen".

DLV-Präsident Clemens Prokop erwartet in dem neuen Prozess klare und nachvollziehbare Richtlinien. "Fakt ist, dass die WM-Vergaben 2019 und 2021 heftig kritisiert wurden und wenig transparent waren", sagte der Jurist dem SID: "Bei den neuen Regeln wird es wichtig sein, dass klare Transparenz besteht." Zudem forderte Prokop, die finanziellen "Lasten anders zu verteilen". Weil die Veranstalter immer mehr Kosten tragen müssten, hätten sich zuletzt immer weniger Bewerber gefunden.

Nationalitäten "zu einem käuflichen Gut geworden"

Zudem begrüßte Prokop, dass die IAAF den massenhaften Nationenwechsel ab sofort einfriert. Die Nationalitäten seien zuletzt "immer mehr zu einem käuflichen Gut geworden", sagte der 59-Jährige, internationale Meisterschaften seien geradezu "pervertiert" worden. Eine Arbeitsgruppe soll nun bis Ende des Jahres Vorschläge für neue Regeln treffen, um das Phänomen, dass besonders Athleten aus Afrika in finanzstärkere Länder wechseln, einzudämmen. Die bisherigen Regeln seien "offen für Missbrauch", sagte Coe.

Vor allem Mittel- und Langstreckler aus Ostafrika und dem Maghreb sowie Sprinter aus Nigeria, Jamaika oder Kuba wurden zuletzt zahlreich von reicheren Verbänden abgeworben, besonders Katar, Bahrain und die Türkei "kauften" reichlich ein.

Die Türkei hatte mit ihrer "Weltauswahl" bei der Europameisterschaft 2016 in Amsterdam für Aufsehen gesorgt. Im Aufgebot standen insgesamt sieben in Kenia geborene Athleten, zwei Jamaikaner, zwei Äthiopierinnen, jeweils ein Kubaner, Aserbaidschaner und Ukrainer sowie eine Südafrikanerin. Zwölf Medaillen, darunter vier aus Gold, holte das Team in den Niederlanden und landete auf dem vierten Platz im Medaillenspiegel.

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