Dem Leipziger reichten seine 21,30 m nur zum dritten Rang, sein erst 19 Jahre alter Rivale trumpfte mit Weltjahresbestleistung von 21,97 m auf.
Doch insgesamt war es ein außerordentlich erfolgreicher Tag für die deutschen Leichtathleten in Serbien - in 83 Minuten sammelten die DLV-Asse gleich vier Medaillen ein. Für das absolute Highlight sorgte dabei Dreispringerin Gierisch. "Ich kann das immer noch nicht realisieren. Das ist immer noch ein Traum. Es ist ein unglaubliches Gefühl. Unbeschreiblich", sagte die Chemnitzerin, die als erste Deutsche überhaupt EM-Gold in der Halle gewann. Mit europäischer Jahresbestleistung von 14,37 m ließ sie der Konkurrenz keine Chance. Die deutsche Meisterin Jenny Elbe (Dresden) kam mit 14,12 auf Platz sechs.
Auch Mittelstrecken-Hoffnung Klosterhalfen wurde für ihren couragierten Auftritt belohnt. Mit Silber über 1500 m gelang der Leverkusenerin ihr bisher größter Erfolg der noch jungen Karriere. Die erst 20-Jährige musste sich nach persönlicher Bestleistung von 4:04,45 Minuten nur Topfavoritin Laura Muir (Großbritannien) geschlagen geben. Die 3000-m-Europarekordlerin lief in 4:02,39 Minuten Meisterschaftsrekord.
Im Stabhochsprung konnte Ryzih kurz von Gold träumen, doch dann konterte doch noch die große Favoritin. Ryzih verbesserte aber ihre persönliche Bestleistung auf 4,75 Meter und musste sich nur Olympiasiegerin Ekaterini Stefanidi (Griechenland/4,85) geschlagen geben.
Storl haderte mit seiner Leistung
Storl, der in der Qualifikation am Morgen noch einen sehr souveränen Eindruck gemacht hatte, haderte hinterher mit seiner Leistung. "Es ist noch nicht so, wie ich es mir vorstelle. Die Technik ist noch nicht so auf der Höhe", sagte der Polizeimeister, der gerade Vater geworden ist. Doch nach der Olympia-Enttäuschung mit Platz sieben sieht er sich insgesamt auf einem guten Weg: "Man kann nicht einfach den Schalter umlegen und dann ist man wieder der Alte. Das ist harte Arbeit."
Mit bisher sechs Medaillen, davon zwei aus Gold, ist der DLV schon jetzt besser als vor zwei Jahren in Prag, als es einmal Gold, dreimal Silber und zweimal Bronze gab. Am Sonntag stehen zum Abschluss der Titelkämpfe noch elf Entscheidungen an. Vor allem Dreisprung-Europameister Max Heß (Chemnitz) und Sprinterin Rebekka Haase gehen als Medaillenkandidaten an den Start.
Im Hochsprung egalisierte Jossie Graumann (Berlin) ihre persönliche Bestleistung von 1,92 m, verpasste aber eine Überraschung. Beim Sieg der Litauerin Airine Palsyte (2,01) wurde die deutsche Vize-Meisterin Fünfte. Zwei-Meter-Springerin Marie Laurence Jungfleisch war in der Qualifikation gescheitert. Über 1500 m landete Timo Benitz (LG Nordschwarzwald) nach 3:46,73 Minuten auf Platz sieben, Weitspringer Julian Howard (7,97/Karlsruhe) wurde Fünfter. Im Siebenkampf hat Mathias Brugger (Ulm) nach vier Disziplinen als Zwölfter mit derzeit 3229 Punkten kaum noch Chancen auf eine Medaille.