Echter Härtetest im Insel-Paradies: Deutschlands schnellste Leichtathleten messen sich am Wochenende bei den World Relays in Nassau/Bahamas mit nahezu der kompletten Sprint-Weltelite. Knapp vier Monate vor seiner Abschieds-WM in London verzichtet lediglich Jamaikas Superstar Usain Bolt auf den Start bei der inoffiziellen Staffel-WM vor seiner karibischen Haustür.
"Das ist ein cooles Event mit geiler Stimmung. Das wird gut", meint Deutschlands-Topsprinterin Tatjana Pinto. Für sie und die weiteren DLV-Asse um den deutschen Rekordhalter Julian Reus und Aufsteigerin Gina Lückenkemper sind die Staffeln unter verschärften Wettkampfbedingungen eine Standortbestimmung nach dem harten Trainingslager in Florida.
Bei der dritten Auflage der World Relays - 2014 und 2015 wurde ebenfalls in Nassau gesprintet, im Olympia-Jahr 2016 pausierte das Format - geht es um 1,26 Millionen Dollar (1,18 Millionen Euro) Preisgeld in acht Entscheidungen. Männer und Frauen laufen jeweils über die olympischen 4x100 und 4x400 m - dort qualifizieren sich die besten acht Teams für die WM in London (4. bis 13. August) - sowie über die nicht olympischen 4x200 und 4x800 m. DLV-Staffeln sind mit Ausnahme der 4x800 m über alle Strecken am Start.
Ohne Bolt
Auch in Abwesenheit von Bolt, der 2015 in Nassau gelaufen war, stellen die Jamaikaner gemeinsam mit den USA die Topstars der World Relays. Unter anderem gehen für Jamaika Doppel-Olympiasiegerin Elaine Thompson, der frühere Weltrekordler Asafa Powell sowie Ex-Weltmeister Yohan Blake an den Start.
Die USA treten mit den wegen ihrer Doping-Vergangenheit hoch umstrittenen Justin Gatlin und LaShawn Merritt sowie Weitsprung-Olympiasiegern Tianna Bartoletta an. Die niederländische 200-m-Weltmeisterin Dafne Schippers ist die größte Nummer unter den Europäern.