Die Entscheidungsträger seien "enttäuscht und besorgt" angesichts des geringen Fortschritts in Russland hinsichtlich der Dopingproblematik, sagte IAAF-Präsident Sebastian Coe.
Zuvor hatte die Taskforce ihren jüngsten Bericht über den Reformprozess vorgelegt. Nach den Enthüllungen über systematisches Doping war die RusAF im November 2015 gesperrt worden. Das Aus für die WM in London (5. bis 13. August) galt schon nach der Council-Sitzung im Februar ohnehin als kaum noch abwendbar.
Seitdem sei nun kaum nennenswerter Fortschritt in den wichtigsten Bereichen zu beobachten, sagte Coe nach der Sitzung in London: "Wir bleiben hart, die Kriterien müssen erfüllt werden. Da sollte sich die RusAF keinen Illusionen hingeben." Zumal es "eigentlich keinen Grund" gebe, "warum die geforderten Fortschritte ausgeblieben sind."
Meilensteine müssen erreicht werden
Das Council hatte zuletzt einen Fahrplan entworfen, nach dem Russland wieder in die IAAF aufgenommen werden könnte. Dazu müssen allerdings verschiedene "Meilensteine" erreicht werden. Dies betrifft unter anderem die nationalen Dopingtests und das Eingeständnis aus dem Sportministerium, dass Russland ein Dopingproblem hat.
Nach Ansicht des Councils ist ein Erreichen der Meilensteine noch in diesem Jahr nach jetzigem Stand kaum denkbar.
Einige russische Athleten dürfen allerdings unter neutraler Flagge starten. Erst am Dienstag hatte die IAAF sieben weiteren Sportlern um die Weltmeister Sergej Schubenkow und Marija Kutschina diese Freigabe erteilt. Insgesamt zwölf Russen sind damit nun startberechtigt.
50 Km Gehen nicht entfernt
"Es war immer unsere Absicht, die sauberen Athleten vom verdorbenen System zu trennen", sagte Coe hierzu: "Wir werden das fortsetzen. Aber in keinster Weise ist das eine Abkürzung hin zur Aufhebung der Sperre."
Zudem verkündete die IAAF am Donnerstag, dass der 50-km-Wettbewerb der Geher vorerst nicht aus dem olympischen Programm entfernt werde. Zuletzt hatte es unter anderem aufgrund des geringen Zuschauerinteresses und der großen Doping-Problematik entsprechende Überlegungen gegeben. Da die betroffenen Sportler ihr Training mit Blick auf Olympia 2020 in Tokio längst aufgenommen haben, wurde der Plan aber verworfen.