Keitany mit Fabelzeit

SID
Mary Keitany gewinnt den London-Marathon mit der bisher zweitschnellsten Zeit
© getty

Traumrennen von Mary Keitany in London, keine Topzeiten im Hamburger "Schietwetter": Während die Kenianerin Keitany in der britischen Hauptstadt das wichtigste Frühjahrs-Rennen mit der besten je in einem reinen Frauen-Rennen gelaufenen Zeit gewann, stürmte der Äthiopier Tsegaye Mekonnen im besten Wortsinn bei Regen und Hagel zum Sieg in der Hansestadt.

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Die 35 Jahre alte Keitany triumphierte in London in überragenden 2:17:01 Stunden, schneller war bislang nur die Britin Paula Radcliffe bei ihrem Weltrekord 2003 an gleicher Stelle (2:15:25). Damals hatte Radcliffe allerdings männliche Begleitung.

"Es war ein großartiger Tag für mich", sagte Keitany, die nach 2011 und 2012 ihren dritten Sieg in London feierte: "Das Wetter war gut, das war schön für mich und mein Tempo."

Im Männer-Rennen bezwang Keitanys Landsmann Daniel Wanjiru in 2:05:49 Stunden den äthiopischen Favoriten Kenenisa Bekele (2:05:57) und feierte seinen ersten ganz großen Sieg über die klassischen 42,195 km. Der Weltrekord von Dennis Kimetto (Kenia/2:02:57), erzielt 2014 in Berlin, geriet nicht in Gefahr.

Keitany lag bei besten Bedingungen in der britischen Hauptstadt 30 Kilometer lang auf Weltrekord-Kurs. Radcliffe hatte allerdings bei ihrem Traumlauf 14 Jahre zuvor einen unglaublichen schnellen zweiten Halbmarathon hingelegt. Die zuvor beste Zeit in einem reinen Frauen-Rennen hatte ebenfalls Radcliffe mit 2:17:42 Stunden 2005 in London erzielt.

"Es war sehr schwer"

Zweite wurde am Sonntag in 2:17:56 Stunden die Äthiopierin Tirunesh Dibaba, die als erst dritte Frau nach Radcliffe und Keitany unter der 2:18-Marke blieb.

In Hamburg bezwang Mekonnen im Schlussspurt London-Olympiasieger Stephen Kiprotich. Der 21-Jährige kam bei der 32. Auflage des Rennens in 2:07:26 Stunden ins Ziel, Kiprotich (Uganda) war fünf Sekunden langsamer.

"Es war sehr schwer", sagte Mekonnen, der 2014 überraschend den Dubai-Marathon mit der Weltklassezeit von 2:04:32 gewonnen hatte, nach seinem Triumph in Hamburg: "Bei Hagel bin ich noch nie gelaufen." Den Streckenrekord des Kenianers Eliud Kipchoge aus dem Jahr 2013 (2:05:30) konnte er angesichts der Bedingungen nicht angreifen.

Olympiasieger Kipchoge, Vorjahressieger in London, hatte auf einen Start bei den großen Frühjahres-Rennen verzichtet. Er bereitet sich auf das vom US-Sportartikelriesen Nike generalstabsmäßig geplante Marathon-Projekt "Breaking2" vor: Auf dem Formel-1-Kurs von Monza soll am ersten Mai-Wochenende die Zwei-Stunden-Marke durchbrochen werden.

Marcus Schöfisch war bester Deutscher

Der deutsche Olympia-Teilnehmer Philipp Pflieger (Regensburg) hatte verletzungsbedingt seinen Start in Hamburg absagen müssen. Der 29-Jährige wollte in der Hansestadt eigentlich seine Bestzeit (2:12:50) angreifen. Bester Deutscher war Marcus Schöfisch als Zwölfter in 2:17:56

Bei den Frauen gewann die ehemalige EM-Dritte Jessica Augusto aus Portugal in 2:25:30 Stunden vor Megertu Ifa (Äthiopien/2:29:47). Die Hamburgerin Mona Stockhecke lief als Achte in 2:36:36 ins Ziel, verpasste aber die WM-Norm (2:29:30) aufgrund der schwierigen Verhältnisse deutlich.

Den Marathon in Wien gewannen bei starken Winden der Kenianer Albert Korir in 2:08:40 Stunden sowie seine Landsfrau Nancy Kiprop in 2:24:20 Stunden. Unter den Teilnehmern waren auch Österreichs Skisprung-Ass Michael Hayböck und sein Bundestrainer Heinz Kuttin.

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