Diamond League: Deutsche in Nebenrollen

SID
David Storl belegte im Kugelstoßen Rang fünf
© getty

Platz fünf für Kugelstoßer David Storl, Platz zehn für Speerwurf-Weltmeisterin Katharina Molitor und Stabhochspringer Raphael Holzdeppe: Die deutschen Leichtathleten haben beim Diamond-League-Meeting in Lausanne nur Nebenrollen gespielt und müssen sich für die WM in London noch deutlich steigern.

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Der zweimalige Weltmeister Storl (Leipzig) erreichte beim überlegenen Erfolg von Olympiasieger Ryan Crouser (USA) 21,17 m und blieb damit 14 Zentimeter hinter seiner Saisonbestleistung zurück. Sein US-Konkurrent lieferte dagegen erneut einen Beweis seiner Stärke ab und ist bei der WM absoluter Goldfavorit: Viermal stieß er über 22 Meter, am Ende siegte er mit 22,39 - Meetingrekord.

Storl, der 2011 jüngster Kugelstoß-Weltmeister der Geschichte wurde und 2013 seinen Titel erfolgreich verteidigte, hatte am Mittwoch die Zusammenarbeit mit einem Mentaltrainer öffentlich gemacht. Der Lebensgefährte von Eisschnellläuferin Claudia Pechstein, Matthias Große, soll Storl auf dem Weg zur WM (4. bis 13. August) psychologisch unterstützen.

Bis zum Saisonhöhepunkt muss sich auch Titelverteidigerin Molitor noch deutlich steigern. Die Leverkusenerin kam in Lausanne nicht über 57,03 Meter hinaus und belegte beim Sieg der Rio-Olympiasiegerin Sara Kolak (Kroatien) den zehnten und letzten Platz.

Die erst 22-jährige Kolak sicherte sich den Sieg im letzten Versuch mit starken 68,43 und stellte mit dem bisher weitesten Wurf des Jahres auch einen Landesrekord sowie einen U23-Europarekord auf. Zweite wurde die zweimalige Olympiasiegerin und Weltrekordlerin Barbora Spotakova (Tschechien) mit 67,40. Molitor hat derzeit eine Saisonbestleistung von 62,26 zu Buche stehen, bei ihrem WM-Triumph 2015 in Peking gewann sie mit 67,69 Metern.

Raphael Holzdeppe reißt 5,73 Meter

Vize-Weltmeister Holzdeppe (Zweibrücken) riss in der Schweiz dreimal 5,73 Meter und konnte mit 5,53 nicht in die Entscheidung eingreifen. In dieser Saison hat Holzdeppe bereits 5,80 und damit die WM-Norm übersprungen.

Für das sportliche Highlight sorgte die russische Weltmeisterin Marija Kutschina im Hochsprung. Die 24-Jährige übersprang 2,06 Meter und riss anschließend dreimal die Weltrekord-Höhe von 2,10. Seit fast 30 Jahren hält die Bulgarin Stefka Kostadinowa die Bestleistung von 2,09. Kutschina darf nach der Suspendierung der russischen Leichtathleten seit April als neutrale Athletin an den Start gehen.

Unterdessen verfehlte 400-m-Olympiasieger Wayde van Niekerk seinen eigenen Weltrekord (43,03). Der Südafrikaner setzte sich dennoch mit Weltjahresbestleistung von 43,62 Sekunden deutlich gegen seine Konkurrenten durch.

Justin Gatlin liegt im Fernduell mit Usain Bolt vorne

Auch 1500-m-Weltmeisterin Genzebe Dibaba verpasste den angepeilten Weltrekord über die Meile. Die Äthiopierin kam in 4:16,05 Minuten ins Ziel und blieb fast vier Sekunden über der Bestmarke der Russin Swetlana Masterkowa (4:12,56). Eine Weltjahresbestleistung stellte über 5000 Meter Muktar Edris auf. Der Äthiopier lief in 12:55,23 Minuten gleichzeitig auch Meetingrekord.

Im Fernduell mit Superstar Usain Bolt liegt der Olympiazweite Justin Gatlin weiter in Führung. Der umstrittene US-Sprinter gewann in 9,96 Sekunden, der achtmalige Olympiasieger Bolt hat derzeit nur eine Saisonbestleistung von 10,03 zu Buche stehen.

Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz (Wattenscheid), derzeit schnellste Europäerin, musste ihren Start kurzfristig absagen. Die Dritte der Hallen-EM klagte über "Gliederschmerzen und anfängliche Entzündunganzeichen im Gaumenraum" und verzichtete vorsichtshalber auf eine Teilnahme in Lausanne.

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