Vor 35.000 Zuschauern musste sich der 22-jährige Floors (10,89 Sekunden) im Queen Elizabeth Olympic Park nur dem britischen Lokalmatadoren Jonnie Peacock (10,75) geschlagen geben.
"Es hat viel Spaß gemacht, es war ein schönes Rennen. Man läuft selten vor so einer Menge an Leuten", sagte der dreimalige Junioren-Weltmeister, der mit der deutschen Flagge über den Schultern feierte. Floors hatte bei den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro mit der 4x-100-m-Staffel Gold gewonnen.
Am Sonntagvormittag war bereits Rio-Sieger Daniel Scheil (Weiden) Silbermedaillengewinner im Kugelstoßen geworden, nachdem am Tag zuvor Junioren-Weltmeisterin Lindy Ave aus Neubrandenburg mit Platz zwei über 200 m die Medaillenjagd eröffnet hatte.
Floors hatte sich erst 2011 entschieden, seine Unterschenkel amputieren zu lassen, nachdem er mit einem Fibula-Gendefekt auf die Welt gekommen war. 2014 bekam er seine ersten Sportprothesen, ein Jahr später gewann Floors bei der WM in Doha schon Bronze über 400 Meter und Staffel-Gold. "Ich konnte davor nie rennen. Es fühlt sich großartig an", berichtete Floors.
Im 23-köpfigen DBS-Team von London stehen insgesamt sechs Goldmedaillengewinner der Paralympics von Rio 2016. Am Zuckerhut gab es zudem fünf Silber- und drei Bronzemedaillen. Bei der vergangenen Para-Leichtathletik-WM 2015 in Doha/Katar kam die deutsche Auswahl auf insgesamt 24 Medaillen (8 Gold, 7 Silber, 9 Bronze).