Am Abend kündigte Fredericks an, Einspruch einzulegen. Er habe "den Ethikcode der IAAF nicht verletzt", beteuerte der 49-Jährige in einem Statement. Zugleich bemängelte der Namibier unter anderem "Ungenauigkeiten" in der Bewertung der Integritätskommission.
Die Sperre soll bis zum Ende der Untersuchung aufrechterhalten werden. Der Namibier, der auch Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und des IAAF-Councils ist, war nach Bekanntwerden der Vorwürfe im März bereits von mehreren sportpolitischen Ämtern zurückgetreten.
Fredericks soll in eine Bestechung rund um die Olympiavergabe an Rio des Janeiro verwickelt sein. Im Mittelpunkt steht dabei die Familie des ehemaligen IAAF-Präsidenten Lamine Diack, allerdings soll auch Fredericks 300.000 Dollar (ca. 283.000 Euro) von Diacks Sohn Papa Massata erhalten haben. Diese Zahlungen sind derzeit auch Gegenstand von Ermittlungen der IOC-Ethikkommission. Eine Entscheidung steht noch aus.
Suspension im "Interesse des Sports"
"Das Interesse des Sports erfordert es, dass Herr Fredericks provisorisch von allen seinen Ämtern im Sport suspendiert wird, obwohl er bereits freiwillig von verschiedenen Positionen zurückgetreten ist", teilte die AIU mit.
Der ehemalige 200-m-Weltmeister hatte unter anderem die IOC-Evaluierungskommission für die Olympischen Spiele 2024 geleitet und war bei der IAAF Mitglied in der Kommission zur Aufklärung des russischen Dopingskandals.