"Die anderen stehen alle unter Druck, die sind alle geil drauf, die müssen eine Medaille machen. Ich habe dieses Leistungsvermögen nicht mehr, aber ich kann über mich hinauswachsen", sagte Harting dem SID.
Wenn "ich einen guten Tag habe, kann ich auch richtig stänkern. Dann müssen die anderen Jungs auch erst mal mit mir umgehen können", sagte Harting. Zudem werde ihm die Rückkehr an den Ort seines Olympiasieges vor fünf Jahren einen Schub geben.
"Die Erinnerungen an diesen Abend werden mir psychisch einen großen Vorteil bringen für die WM, das allein macht bestimmt schon einen halben Meter aus", sagte Harting, der mit seinen 66,30 m vor der Quali am Freitag und dem Finale am Samstag auf Rang zehn der Weltrangliste steht: "Das sind positive Emotionen pur."
Es habe noch keinen Diskuswerfer gegeben, "der nach einem Kreuzbandriss eine Medaille gewonnen hat - vielleicht bin ich ja der erste". Beschwerdefrei wirft der 32-Jährige auch an der Themse nicht. "Das Knie ist mal gut, mal weniger gut. Da hat sich nicht viel geändert", sagte Harting: "Aber jetzt vor London wird nicht mehr gejammert, es ist auch kein Vergleich zum Zustand von vor sechs Monaten - da habe ich über zehn Meter weniger geworfen."