Pamela Dutkiewicz und Cindy Roleder über die Hürden in Weltklasseform sowie Tatjana Pinto mit dem besten Lauf über 60 m seit Katrin Krabbe: Die deutschen Sprinterinnen haben am ersten Tag der Hallen-DM in Dortmund für die Highlights gesorgt.
Allen voran Pinto. Zum Abschluss des Tages siegte die Paderbornerin mit der besten Zeit seit 1991. 7,06 Sekunden über 60 m: Pinto lief in Dortmund die drittschnellste Zeit einer deutschen Sprinterin über diese Strecke. Schneller waren nur die DDR-Sprinterinnen Marita Koch und Silke Möller (je 7,04). Krabbe war ebenfalls 7,06 gelaufen.
"Ich bin ein bisschen sprachlos. Ich hab mich einfach gut gefühlt", sagte Pinto, die sich damit auch zur Medaillenkandidatin für die Hallen-WM in Birmingham (1. bis 4. März) aufschwang.
Genauso wie die im vergangenen Jahr lange verletzte Hallen-Europameisterin Roleder. Sie gewann in eingestellter persönlicher Bestzeit von 7,84 Sekunden vor Dutkiewicz, die in 7,89 Sekunden ins Ziel lief. Danach absolvierten beide ihre Ehrenrunde gemeinsam und ließen sich von den Zuschauern feiern.
"Wir pushen uns gegenseitig. Die Zeiten sind weltklasse", sagte Roleder. Bei der Hallen-WM wird Dutkiewicz allerdings mit Blick auf die Freiluft-EM in Berlin im August nicht starten. Roleder will nach ihrer Verletzungspause dagegen antreten.
Kugelstoßer Storl erfolgreich mit neuem Trainer
Der zweimalige Kugelstoß-Weltmeister David Storl war mit seinem Sieg und 21,19 m sehr zufrieden. Nach einer kurzen Verletzungspause aufgrund von Rückenproblemen zeigt der Leiziger aufsteigende Form in Richtung Birmingham. Es war bereits sein sechster deutscher Meistertitel in der Halle. "Wir sind auf einem guten Weg. So kann es weiter gehen", sagte Storl.
Nach dem enttäuschenden zehnten Platz bei der Freiluft-WM in London im vergangenen Jahr hatte sich Storl von seinem langjährigen Trainer Sven Lang getrennt. Inzwischen arbeitet Storl mit Wilko Schaa zusammen.
Bei den Stabhochspringerinnen verpasste etwas überraschend Lisa Ryzih (Ludwigshafen) den Titel. Die Zweite der Hallen-EM 2017 riss dreimal bei 4,56 m, auch ihre Anfangshöhe 4,46 war sie erst im dritten Versuch gesprungen. Es gewann Katharina Bauer (Leverkusen) mit 4,51.
Europameisterin Gierisch fehlt grippekrank
Eine Medaille bei den Weitsprung-Spezialisten gewann der WM-Dritte im Zehnkampf, Kai Kazmirek (Neuwied). Mit 7,47 m holte er Bronze beim Sieg von Julian Howard (Karlsruhe).
Kurzfristig ihren Start absagen musste Hallen-Europameisterin Kristin Gierisch. Die Chemnitzerin fehlte grippekrank, der Titel im Dreisprung ging an Neele Eckhardt (Göttingen) in deutscher Jahresbestweite von 14,13.
Ebenfalls nicht am Start war die ehemalige Kugelstoß-Weltmeisterin Christina Schwanitz (LV Erzgebirge), die sich noch in Babypause befindet. Es gewann die ehemalige U20-Weltmeisterin Alina Kenzel (Waiblingen) mit 17,37. Schwanitz plant ihr Comeback für Ende Mai.