Dabei hätte es viel zu besprechen gegeben, schließlich hat Harting nach seinem Rio-Triumph nun schon das dritte große Finale in Serie verpasst. Harting hatte sich nach seinem Goldcoup von 2016 ein Jahr später nicht für die WM in London qualifizieren können. Bei der Heim-EM in Berlin 2018 schaffte der Polizeimeister keinen gültigen Versuch. Dieses Missgeschick wiederholte sich in Doha nicht.
Harting, der in diesem Jahr mit einigen Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte und bei den deutschen Meisterschaften in Berlin Anfang August ankündigte, bis zu den Olympischen Spielen in Tokio 2020 nicht mehr mit der Presse reden zu wollen, legte im ersten Versuch zunächst 60,31 m hin, steigerte sich dann über 62,04 m auf 63,08 m. Damit blieb er knapp drei Meter unter seiner Saisonbestleistung (66,01).
"Soweit ich es mitbekommen habe, ist ihm nach dem Einwerfen der Kreislauf abgesackt", sagte sein Trainer Torsten Lönnfors im ZDF: "Wir wissen nicht, woher das kommt. Jetzt hatten wir es zum ungünstigsten Zeitpunkt."
Dabei waren sie im Verband davon ausgegangen, dass Harting nach einigen Querelen in Katar wieder in die Spur finden würde. Harting habe "Besserung gelobt", sagte DLV-Präsident Jürgen Kessing dem SID im Vorfeld: "Und ich denke auf dem Weg zum Erwachsenwerden wird er auch eine tolle Leistung bringen."
Martin Wierig schafft es ins Finale
Der deutsche Meister Martin Wierig (Magdeburg) schaffte es mit 63,65 m hingegen ins Finale, sein Trainingspartner David Wrobel (62,34) schied wie Harting aus. "Dafür, dass es in den letzten Tagen bei mir nicht so rund lief, war die Qualifikation eigentlich ganz gut. Ich hatte Probleme im linken Hüftbeuger und gestern auch Probleme mit der Hitze, mit Migräne, ich habe mich schlapp gefühlt", sagte Wierig: "Die medizinische Abteilung hat mich wieder aufgepäppelt, einen lieben Dank dafür."
Der Weltjahresbeste Daniel Stahl (67,88) aus Schweden, der starke Jamaikaner Fedrick Dacres (65,44) sowie Titelverteidiger und Europameister Andrius Gudzius (64,14/Litauen) gaben sich keine Blöße und kämpfen um die Medaillen.