"Ich habe in diesem Jahr so oft daran gedacht, Weltmeister zu werden - das kann man sich nicht vorstellen. Es jetzt tatsächlich geschafft zu haben, fühlt sich unglaublich an", sagte Lyles: "Als ich die Ziellinie überquert habe, war ich einfach nur erleichtert. Jetzt kommt meine Zeit."
Für Lyles, der sich in diesem Jahr bereits auf 19,50 Sekunden gesteigert hatte und damit zur Nummer vier der ewigen Weltbestenliste aufgestiegen ist, war der Weg zum Titel spätestens nach der Startabsage von 100-m-Weltmeister Christian Coleman frei. Doch selbst Coleman hätte sich gegen Lyles in dieser Form wohl schwer getan.
Noah Lyles will nicht mit Usain Bolt verglichen werden
Lyles gilt als Shootingstar der Sprinterszene und ähnelt in seinem Faible für Faxen Superstar Usain Bolt, der seine Karriere 2017 beendet hatte. Doch der Jamaikaner war nie sein Idol. "Denn es wäre falsch, jemanden auf ein Podest zu stellen und dann zu ihm aufzuschauen", sagte Lyles, nie um einen kessen Spruch verlegen, zuletzt: "Ich bin gekommen, um meine eigene Geschichte zu schreiben."
In Katar holte Lyles, der in seiner Lässigkeit eine Art Gegenentwurf zum verbissenen Coleman ist, jetzt seinen ersten großen Titel. Doch der Jungspund will mehr, viel mehr. "Meine Lebensziele sind groß", hatte er bereits im Vorjahr gesagt: "Ich werde alles, was in meiner Macht steht, dafür tun, Usain Bolts Rekorde zu schlagen."
Der deutsche Meister Steven Müller (Friedberg-Fauerbach) war in der ersten Runde ausgeschieden.