Weltrekorde in der Halle zählen gleichzeitig als Bestleistung im Freien, Duplantis ist damit alleiniger Weltrekordler seines Fachs. "Das ist etwas, was ich seit meinem dritten Lebensjahr wollte", sagte Duplantis, "es ist ein wichtiges Jahr, und das ist ein guter Start."
Vier Tage nach seinem 6,00-m-Sprung in Düsseldorf hatte der "Tiger Woods" unter den Stabhochspringern in Torun bereits 6,01 m übersprungen. Während er am Rhein noch hauchdünn an der Weltrekordhöhe von 6,17 m gescheitert war, ließ er sich dieses Mal nicht aufhalten. Nach einem Fehlversuch im ersten Anlauf glückte ihm der große Coup.
Grenzen auf seinem Weg nach oben scheint es für Armand Duplantis nicht zu geben. Seit seinem siebten Lebensjahr bricht er Altersrekorde, inzwischen ist er der Superstar unter den "Stabis". Mit seiner mitreißenden Art nimmt er das Publikum mit, in der Leichtathletikszene wird ihm zugetraut, das durch den Rücktritt von Sprint-Ikone Usain Bolt entstandene Vakuum zumindest teilweise zu füllen.
Unter freiem Himmel hatte Duplantis bereits 6,05 m übersprungen, 2018 im Berliner Olympiastadion bei seinem EM-Triumph. Auf der Weltbühne liefert er sich packende Duell mit Weltmeister Sam Kendricks. Der US-Amerikaner schnappte ihm bei der WM in Katar das Gold weg, Silber musste vorerst genügen.
Bei den Sommerspielen in Tokio jedoch will der Skandinavier, der im US-Bundesstaat Louisiana geboren wurde, den Spieß umdrehen. Schließlich gehört olympisches Gold zum Karriereplan von Duplantis, die weiteren Stationen lauteten: Weltrekordhalter und Weltmeister werden. Teil eins der Mission ist seit Samstag erfüllt.