"Ich dachte an 1968 und unser Zeichen gegen Rassismus. Ich dachte an den Kniefall von Colin Kaepernick. Und ich dachte: Hört uns überhaupt jemand zu?", sagte der 76-Jährige der Bild am Sonntag: "1968 haben wir den Kampf gegen Rassismus begonnen, und heute kämpfen wir immer noch dagegen an."
Smith hatte nach seinem Sieg über 200 m bei den Sommerspielen in Mexiko-Stadt während der Nationalhymne gemeinsam mit seinem drittplatzierten Landsmann John Carlos die Faust in den Himmel gestreckt. Dabei trugen sie einen schwarzen Handschuh.
Mit der Geste der Bürgerrechtsbewegung Black Power protestierten die beiden gegen Rassismus. Smith und Carlos mussten das US-Team und das olympische Dorf auf Druck des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) verlassen.
Smith über Trump: "Möchte seinen Namen nicht in den Mund nehmen"
In den USA haben sich am Tod des 46-jährigen Floyd infolge einer brutalen Polizeikontrolle in Minneapolis landesweite Proteste entzündet. Für Smith trägt US-Präsident Donald Trump Verantwortung für die Auseinandersetzungen.
"Ich möchte seinen Namen nicht in den Mund nehmen, und er ist für mich auch kein Präsident, weil er der Würde und Größe dieses Amtes nicht entsprechen kann", sagte Smith, "Nummer 45 ist gerade dabei, diesem Land schweren Schaden zuzufügen. Seine Aufgabe wäre es, das Land wieder zu vereinen. Er aber spaltet es immer weiter."
Die Gesten der Bundesliga-Profis um Jadon Sancho und Weston McKennie gegen Rassismus und Polizeigewalt begrüßt Smith dagegen. Es freue ihn sehr, das zu hören, sagte Smith: "Sie haben offenbar verstanden, dass George Floyd auch sie repräsentiert. Es braucht viele Menschen, um dieses System zu schützen und zu stärken. Und um jene zu stürzen, die es vergiften wollen."