Rehm wollte bei den Olympischen Spielen außer Wertung starten. Doch erst lehnten World Athletics und das Internationale Olympische Komitee (IOC) einen Start ab, dann scheiterte eine Klage vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS).
"In meinem Fall einfach keine Antwort zu geben, ist traurig. Ich war immer kompromissbereit, das kann man von World Athletics oder vom IOC leider nicht behaupten", sagte der dreimalige Paralympics-Champion.
Die Verbände hätten eine "Chance vertan", führte er weiter aus: "Das IOC schreibt Inklusion in den olympischen Eid, medial wirksam führen amputierte Menschen die Nationen ins Stadion, das Feuer wird von einer Rollstuhlfahrerin gebracht. Da möchte man das Image der Behinderten nutzen, um zu zeigen, dass man inklusiv ist." Doch sportlich werde das Thema Inklusion nicht gelebt.
Wenn ein Para-Athlet "genauso gut ist wie die olympischen Athleten", so Rehm, "dann ist Inklusion kein Thema mehr und das finde ich sehr bezeichnend. Das ist unfassbar." Man laufe diesbezüglich "gegen Windmühlen", sagte der Weitsprung-Weltrekordler weiter: "Die Menschen, die derzeit in Führungspositionen sind, die haben ein falsches Bild oder wahrscheinlich gar kein Bild von Inklusion."