Rückkehr als Talentförderer: Heinz-Harald Frentzen feiert sein Comeback im Motorsport und will dabei Skisprung-Legende Sven Hannawald zu einem echten Rennfahrer formen. Der frühere Formel-1-Fahrer und DTM-Pilot wird 2011 an der Seite des Skisprung-Olympiasiegers und früheren Vierschanzentourneegewinners Hannawald im ADAC GT Masters fahren.
Sein erster Auftritt war bereits meisterlich: Bei der Präsentation von Hannawalds neuem Team im Meilenwerk in Böblingen fuhr Frentzen als vorher unbekannter Überraschungsgast in der Renn-Corvette auf die Bühne und sorgte für viele staunende Blicke, als Hannawald ihm die Tür öffnete.
Den 43 Jahre alten Mönchengladbacher, der erst im vorigen Sommer erklärte hatte, nie mehr Rennen fahren zu wollen, hat an diesem Engagement gereizt, "Seiteneinsteiger" Hannawald zu unterstützen. "Ich will Sven bei diesen Herausforderungen helfen. Die Art und Weise, wie er in seiner Karriere mit den Höhen und Tiefen eines Leistungssportlers umgegangen ist, nötigt einfach nur Respekt ab. Nun wollen wir mit viel Ernst viel Spaß haben", sagte Frentzen.
Hannawald freut sich auf prominenten Teamkollegen
Hannawald, der erst 2005 sein erstes Autorennen bestritten hatte, war im vorigen Jahr im GT Masters als Partner des früheren DTM-Piloten Thomas Jäger Zweiter der Amateurwertung geworden. Jetzt freut er sich über den noch prominenteren neuen Kollegen. "Es ist mir eine absolute Ehre, mit ihm in einem Team fahren zu dürfen. Ich kann in jeder Sekunde nur von ihm lernen. Das wird mich enorm weiterbringen", sagte Hannawald.
Entstanden war die Idee, Frentzen und Hannawald zusammenzubringen, im Winter. "Ich kenne Sven, wir hatten mal den gleichen Manager", erklärte Frentzen. Auf dem 60. Geburtstag dieses Managers, Werner Heinz, hatten sie sich zuletzt getroffen, aber noch nicht daran gedacht, einmal zusammen in einem Team zu fahren. "Mit so einem prominenten Fahrer an so einem Projekt arbeiten zu dürfen, ist eine riesen Sache und ein großer Ansporn", sagte Hannawald: "Ich hoffe, dass ich in meinem Lernprozess davon profitieren kann."
Frentzen fuhr in seiner Karriere zwischen 1994 und 2003 insgesamt 157 Rennen in der Formel 1 und feierte dabei drei Siege. Er war 1997 Vize-Weltmeister und 1999 WM-Dritter. Zwischen 2004 und 2006 war "HHF" in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft für Opel und Audi unterwegs, ohne jedoch ein Rennen zu gewinnen. Danach folgten nur noch einzelne Einsätze bei Langstreckenrennen.
Die Renn-Corvette und das GT Masters kennt er noch nicht, daher ist er mit Prognosen vorsichtig. "Ich bin gespannt, wie ich zurechtkomme. Erstmal muss ich das Auto kennenlernen", sagte Frentzen. Das wird am 23. März bei einem Testtag in Hockenheim passieren. An Ostern steht in Oschersleben der erste Renneinsatz auf dem Programm. "Wir wollen versuchen, so weit wie möglich nach vorne zu kommen", sagte Frentzen.