Dass es bei der NASCAR gerne auch etwas rustikal zur Sache geht, ist bekannt. Dass sich ein Teamchef und ein Fahrer eine ausgewachsene Prügelei liefern, kommt hingegen selten vor. Passiert ist es beim Truck-Series-Rennen auf dem Kansas Speedway am Samstag.
Wie der "Charlotte Observer" unter Berufung auf Insider-Kreise berichtet, schlug dabei Team-Besitzer Richard Childress dem Sprint-Cup-Piloten Kyle Busch mit der Faust ins Gesicht - und nahm ihn später sogar in den Schwitzkasten. Zuvor soll der 65-Jährige demonstrativ seinen Schmuck abgenommen und in der Garage auf Busch zugegangen sein.
Als beide getrennt wurden, flogen zudem einige Schimpfworte. Ein offizielles Statement der beteiligten steht noch aus, die NASCAR hat aber angekündigt, den Fall zu untersuchen.
Rempler nach Zieldurchfahrt?
Grund für die Auseinandersetzung war ein harter Kampf um Platz fünf zwischen Busch und Childress-Schützling Joey Coulter - mit dem besseren Ende für Coulter.
Höhepunkt der Auseinandersetzung: Nach einigem Blechkontakt im Rennen soll Busch dem 20-Jährigen nach der Zieldurchfahrt noch einmal absichtlich in die Seite gefahren sein. "Es war großartig gegen Kyle zu fahren. Ich habe viel gelernt", sagte Coulter anschließend. Und: "Ich glaube, er wollte mir am Ende einfach nur gratulieren." So locker sah es Childress nicht.
Kein Wunder, schließlich haben er und Busch eine Vorgeschichte. Bereits im vergangenen Monat war Busch mit einem Childress-Fahrer aneinander geraten.
Busch im Juli vor Gericht
Beim Sprint-Cup-Rennen in Darlington hatten sich Busch und Kevin Harvick eine kleine Verfolgungsjagd in die Boxengasse geliefert und dann miteinander angelegt.
Erst schlug Harvick auf den noch im Auto sitzenden Kontrahenten ein, dann trat der wiederum aufs Gas und schob den Boliden seines Gegners in die Boxenmauer. Die Folge: 25.000 Dollar (17.000 Euro) Strafe und vier Wochen auf Bewährung.
Busch, der 2009 die Nationwide-Serie gewonnen hatte und insgesamt 21 Siege im Sprint Cup für sich verbuchen kann, droht derzeit auch außerhalb der Rennstrecke Ärger. Er war in seinem Lexus-Sportwagen mit mehr als 200 Stundenkilometern in einer 70er-Zone erwischt worden und steht deshalb im Juli vor Gericht.