Zum ersten Mal macht die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft am Wochenende Station in einem Fußballstadion, und nur einen Steinwurf vom Münchner Olympiastadion entfernt können die Zuschauer auch einen ersten Blick auf den neuen BMW M3 DTM werfen.
Als erstes Auto der neuen DTM-Generation für das Jahr 2012 wird der Bolide am Samstag und Sonntag in der BMW World zu bewundern sein, Serien-Rückkehrer BMW ist damit auch in das Show-Wochenende eingebunden.
Keine Vergabe von Meisterschaftspunkten
Auf der 1192 Meter langen Piste im Olympiastadion, dessen Innenraum extra für die DTM mit einer bis zu 15 Zentimeter dicken Asphaltschicht versehen wurde, sind Mercedes und Audi aber noch unter sich.
Ralf Schumacher und Co. wollen den Zuschauern ein ganz besonderes DTM-Gefühl zu vermitteln. Um Meisterschaftspunkte geht es nicht, vielleicht im nächsten Jahr, wenn das Format bei den Fans ankommt.
"In der DTM wird Fannähe groß geschrieben, umso schöner ist es, dass wir unseren vielen Fans zur Saisonhalbzeit mit dem DTM-Event in München ein ganz besonderes Highlight bieten können. Ich bin überzeugt, dass das spezielle Flair des Olympiaparks der Veranstaltung einen schönen Rahmen verleihen wird", sagte der frühere Formel-1-Pilot Schumacher.
Das Ziel des Mercedes-Piloten ist klar: "Zusammen mit den Zuschauern im Stadion Racing auf engstem Raum genießen und eine tolle DTM-Party feiern."
Marken-Meisterschaft am Samstag
Am Samstag wird zunächst marken-intern gekämpft. Im Qualifying ermitteln alle Audi- und alle Mercedes-Piloten den Schnellsten in den eigenen Reihen, erst im Finale um die Pole Position treffen der beste Audi- und der beste Mercedes-Pilot aufeinander.
Am Sonntag wird dann gegeneinander gefahren. Im Achtelfinale (12.45 Uhr) über drei Runden trifft der beste Mercedes-Fahrer zunächst auf den langsamsten Audi-Piloten und umgekehrt. Im Viertel- und Halbfinale über jeweils vier Runden müssen die Fahrer auch noch einen Boxenstopp einlegen, im Finale geht es über fünf Runden mit Boxenstopp.
Race-of-Champions-Veteran Ekström als Favorit
Zu den Favoriten zählen die Audi-Piloten Mattias Ekström und Filipe Albuquerque, die beide schon das nach ähnlichem Konzept ausgetragene Race of Champions gewonnen haben.
Eki bereits dreimal, unter anderem gegen die Rekordweltmeister Michael Schumacher (Formel 1) und Sebastien Loeb (Rallye), Albuquerque im vorigen Jahr in Düsseldorf - nach einem Halbfinalerfolg gegen Formel-1-Champion Sebastian Vettel.
"Der Ehrgeiz, Rennen zu gewinnen, ist immer da. Diesmal gibt es zwar keine Punkte, aber die Ehre zählt ja auch was", sagte Ekström: "Wir haben schon ein bisschen geübt, das ist kein Geheimnis." Audi-Kollege Martin Tomczyk, zurzeit Zweiter in der Gesamtwertung, freut sich auf das K.o.-System und den ungewöhnlichen Austragungsort.
Spengler hat bereits getestet
Scharf auf den Prestige-Erfolg ist natürlich auch Mercedes-Pilot und Gesamtspitzenreiter Bruno Spengler. Der Kanadier war bei einem ersten Praxistest schon im Stadion unterwegs.
"Die Strecke ist kurz und langsam, also müssen wir unseren Fahrstil leicht umstellen, viel driften und ein bisschen aggressiver fahren als auf permanenten Rennstrecken", meinte er: "Die Zuschauer dürfen sich auf eine tolle Veranstaltung einstellen: Es wird garantiert sehr laut und die Fans kommen ganz nah an die Autos heran."
Formel-1-Show mit Nico Rosberg
Und das nicht nur an die DTM-Renner, sondern auch an Formel-1-Boliden. Am Sonntag wird Mercedes-Pilot Nico Rosberg eine Woche vor dem Heimrennen auf dem Nürburgring in seinem Silberpfeil ein paar Runden durch das Olympiastadion drehen. "Das ist ein Hammer, ich freue mich da total drauf", sagte Rosberg im Gespräch mit SPOX.
"Das wird gigantisch, denn ich denke, dass das ein riesengroßer Event wird. Es wird einfach eine Hammeratmosphäre herrschen. Das ist mal etwas ganz Anderes. Und dort mit einem Formel-1-Auto Gas zu geben, wird sicher etwas ganz Besonderes sein."
Mercedes-Motorsport-Chef Norbert Haug erklärte derweil gegenüber SPOX, dass es zwar nicht einfach war, den Termin unterzubringen, aber " immer, wenn wir so etwas haben, ist Nico sofort dabei. Da muss ich ihm sehr dankbar sein. Denn wir möchten einfach den Zuschauern vor Ort mit der Formel-1-Show eine zusätzliche Attraktion bieten."
Auch für das Mercedes-Team wird das Event im Stadion, für das schon über 30.000 Karten verkauft wurden, eine völlig neue Erfahrung: "Das DTM-Event im Olympiastadion ist auf alle Fälle etwas denkwürdiges. Und dort mit einem Silberpfeil ein bisschen Show zu machen, ohne den Druck eines Rennwochenendes, das genießen wir alle." Neben Rosberg wird auch Ex-Formel-1-Pilot David Coulthard an beiden Tagen in einem Red-Bull-Renner dabei sein..
Die DTM-Termine in der Übersicht