Aufstieg geplatzt, Vorsprung geschrumpft

SID
Stefan Bradl (l.) findet nicht mehr zu seiner guten Form von Anfang der Saison
© Getty

Die Woche von Stefan Bradl war irgendwie gebraucht. Erst platzte sein Wechsel in die MotoGP, dann verlor er beim Grand Prix von Aragon wertvolle Punkte im Kampf um den WM-Titel in der Moto2.

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Ganz bittere Woche für Stefan Bradl: Erst platzte der geplante Aufstieg in die Königsklasse MotoGP, dann schrumpfte der einst komfortable Vorsprung im Rennen um den WM-Titel der Moto2 auf magere sechs Pünktchen.

Nach dem enttäuschenden achten Platz beim Großen Preis von Aragon in Spanien spürt Bradl bei vier noch ausstehenden Rennen jetzt den heißen Atem seines Verfolgers Marc Marquez, der in den letzten sieben Rennen mit sechs Siegen und einem zweiten Platz insgesamt 76 Punkte aufholte.

Bradl: Probleme mit dem Hinterreifen

Dabei hatte Bradl in der spektakulären Anfangsphase des 13. WM-Laufes noch locker in der Spitzengruppe mitgemischt und das Rennen zeitweise sogar angeführt, bis er Probleme mit seinem Motorrad bekam und bei voller Fahrt Blicke auf seinen Hinterreifen warf.

"Irgendwie hat sich der Reifen auf der Felge gedreht. Ich hatte unheimliche Vibrationen und gedacht, dass mir die Fetzen aus dem Reifen fliegen. Das Motorrad war fast unfahrbar", sagte Bradl.

"Bis dahin hatte ich mich wohl gefühlt, ein Platz auf dem Podium wäre auf jeden Fall möglich gewesen, denn der Speed war da. Aber so ist es halt", ärgerte sich der Bayer, der seit dem dritten Saisonrennen in Portugal die Gesamtwertung anführt.

Im heißen Saisonfinale stehen für Bradl (221 Punkte) und Marquez (215) jetzt noch die Rennen in Motegi/Japan, Philip Island/Australien, Kuala Lumpur und Valencia auf dem Programm.

Hauptsponsor will nicht mehr Geld ausgeben

Vor dem Aragon-GP war für Bradl bereits der Traum vom Aufstieg mit seinem Kiefer-Team in die MotoGP geplatzt, weil der Hauptsponsor seine Zuwendungen für den Aufstieg in die MotoGP nicht wie erhofft erhöhen wollte.

"Es hat noch nie einen deutschen Fahrer mit einem deutschen Team in der MotoGP gegeben. Das wäre was Großartiges gewesen", sagte der 21-Jährige. Bradl hatte sich bei der Planung des Aufstiegs in die MotoGP auf sein bisheriges Team konzentriert und andere Optionen daher nicht weiter verfolgt.

Marquez: "Hatte am Anfang nicht den Rhythmus"

Marquez, der nur bei der Siegerehrung einmal kurz die Kontrolle verlor und nach einem Ausrutscher auf dem Hosenboden landete, freute sich riesig über seinen Erfolg, auch wenn er nicht so überlegen war wie Tags zuvor beim Qualifying.

"Heute war es schwieriger, durch den Wind hatte ich am Anfang nicht den richtigen Rhythmus", sagte das 18 Jahre alte Supertalent, das im Vorjahr schon mit zehn Siegen den WM-Titel bei den 125ern geholt hatte. Geholfen hatten Márquez, der in diesem Jahr immer Erster oder Zweiter war, wenn er ins Ziel kam, aber auch ausgiebige Testfahrten und neue Teile für sein Motorrad. "Jetzt ist alles einfacher", meinte er mit Blick auf den Saisonendspurt.

Die Plätze hinter Überflieger Marquez gingen an die beiden Italiener Andrea Iannone und Simone Corsi. Max Neukirchner (Stollberg/MZ) landete in Aragon auf Position 13 und holte damit drei WM-Punkte.

Cortese verpasst Rang 3 in der Gesamtwertung

In der 125er-Klasse kam Sandro Cortese (Berkheim/Aprilia) auf den sechsten Platz und verpasste damit den Sprung auf Rang drei der Gesamtwertung. Der auf dieser Position liegende Spanier Maverick Vinales landete als Dritter drei Plätze vor Cortese und vergrößerte seinen Vorsprung wieder von einem auf sieben Zähler (177:170).

WM-Punkte holten Jonas Folger (Schwindegg/Aprilia) und Marcel Schrötter (Vilgertshofen/Mahindra) auf den Plätzen zehn und elf. Wildcard-Pilot Kevin Hanus (Nürnberg/Honda) kam nicht ins Ziel.

Stoner mit achtem Saisonsieg

Den Sieg, bereits seinen dritten in diesem Jahr auf heimischem Boden und Nummer acht insgesamt, holte der Spanier Nicolas Terol (Aprilia) vor den Franzosen Johann Zarco (Derbi). Damit vergrößerte Terol seinen Vorsprung in der Gesamtwertung vor Zarco auf 36 Punkte.

Den kompletten spanischen Triumph verhinderte in der MotoGP WM-Spitzenreiter Casey Stoner (Australien), der vor seinem spanischen Teamkollegen Dani Pedrosa seinen achten Saisonsieg feierte und seinen Vorsprung vor dem drittplatzierten Titelverteidiger Jorge Lorenzo (Spanien/Yamaha) auf 44 Punkte ausbaute.

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