"Ich habe mit den anderen Teams noch einmal Kontakt gehabt und mich schließlich für Kiefer entschieden", sagte Bradl dem Fachmagazin "Speedweek": "Dort habe ich viel Rückhalt, auch wenn es mit MotoGP dort nicht geklappt hat." Die Verhandlungen mit MotoGP-Teams waren ergebnislos geblieben, zudem hatten sechs Moto2-Teams Interesse am Deutschen bekundet.
Diese schlug er aus, an sein aktuelles und künftiges Team stellt er aber auch Forderungen. "Ich habe ein Ein-Mann-Team mit gutem Budget. Ich verlange aber, dass dieses Geld richtig investiert wird und sich Kiefer - im schlechtesten Fall - wie ein Vizeweltmeister-Team präsentiert", sagte er: "Ich kenne alle Sponsorensummen und möchte ein starkes Mitspracherecht. Damit wir genug testen und so professionell dastehen wie das Marquez-Team in diesem Jahr."
Rückstand auf Marquez in WM-Wertung
Auf den Spanier hatte Bradl im Saisonverlauf zwischenzeitlich schon 62 Punkte Vorsprung, doch mit doppeltem Budget und der stärkeren Maschine hatte Marquez diese nach und nach aufgeholt. Bradl sieht aber weiter gute Chancen im Kampf um den Titel. "Jetzt habe ich nichts mehr zu verlieren", sagte er: "WM-Zweiter sind wir schon. Jetzt heißt die Devise: Vollgas. Wir brauchen nicht mehr lang auf die Tabelle schauen. Jetzt gibt es nur noch entweder Weltmeister oder Hausmeister. Aufgegeben habe ich noch lange nicht. Ein Punkt ist fast nix."
Auch Vater Helmut, 1991 Vize-Weltmeister in der 250er-Klasse, setzt weiter große Hoffnungen in seinen Sohn. "Fahrerisch ist er Marquez mindestens ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen", sagte er dem Fachmagazin "Motorsport" aktuell.
"Dazu ist er mental sehr stark. Wenn die technischen Neuerungen erst einmal getestet sind und sich bewährt haben, ist auch das aus seinem Kopf, und dann ist er bestens für den WM-Kampf gerüstet. Dann muss er nur noch so angriffslustig sein wie sonst auch immer, und dann wird es schon passen."
Moto2 WM-Stand