Den scheinbar ungefährdeten Sieg sicherte sich der in der Gesamtwertung führende Brasilianer Lucas di Grassi vor Jerome D'Ambrosio (Belgien) und Sebastian Buemi (Schweiz). Allerdings stellten die Stewards fest, dass mehrere Teile am Einheitsauto durch das Abt-Team verändert worden waren und disqualifizierten di Grassi.
Wie sein Rennstall später mitteilte, habe man bewusst auf einen Einspruch verzichtet und akzeptiere die Entscheidung. Die Umbauten an den Endplatten hätten di Grassi angeblich keinen Performance-Vorteil gebracht.
Der Gewinner des Berliner ePrix ist damit D'Ambrosio, der den ersten Formel-E-Sieg für sein Dragon-Racing-Team feiern konnte. Platz zwei ging an Sebastian Buemi (Schweiz), Rang drei an den Franzosen Loic Duval. Der Führende der Gesamtwertung ist nun Nelson Piquet jr., di Grassi ist hinter Buemi nur noch Dritter.
"Sie wollen, dass ich die Meisterschaft auf dem harten Weg gewinne", twitterte der Abt-Pilot: "Keine Sorge, wir werden zurückkommen, um Piquet und Buemi auf der Strecke in den Hintern zu treten."
Heidfeld im Zwiespalt
Derweil fiel Heidfelds Fazit gemischt aus. "Das ist mein bestes Ergebnis in dieser Saison, deswegen bin ich natürlich schon zufrieden. Allerdings hatte ich auch die Chance, noch weiter nach vorne zu fahren", sagte der 38-Jährige.
Vom Rennen in der Hauptstadt zeigte er sich begeistert : "Wir hatten hier eine tolle Stimmung, es waren so viele Leute da. Für das erste Jahr ist das ein riesiger Erfolg. Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr zurück kommen."
Heidfeld, der von Rang vier gestartet war, lieferte sich nach einer bislang enttäuschenden Saison einen harten Kampf um die vorderen Platzierungen. Der Mönchengladbacher lag lange auf dem vierten Rang, fiel bei der gelungenen Deutschland-Premiere der Formel E vor 26.000 Zuschauern allerdings am Ende noch zurück.
Einen schlechten Tag erwischte hingegen der 22-jährige Abt, der sich bereits in der ersten Runde drehte und so keine Chance auf eine vordere Platzierung hatte. Der Teamchef-Sohn aus Kempten wurde von Startplatz fünf bis ganz ans Ende des Feldes durchgereicht und musste seinen Traum vom zweiten Formel-E-Podestplatz schnell begraben.
Lucas Di Grassi im Steckbrief