Hamilton: "Zu viele Knöpfe am Lenkrad": Das Lenkrad eines F1-Cockpits ist heutzutage nicht nur zum Steuern des Wagens zuständig. Stattdessen ist es die Schaltzentrale des Boliden, dessen unzählige Funktionen immer unübersichtlicher werden. Ein Zustand, über den sich Weltmeister Lewis Hamilton jetzt beschwert.
"Es gibt zu viele Knöpfe am Lenkrad", beklagt sich Hamilton gegenüber Sky Sports F1. "Früher waren es noch mehr. Jetzt haben wir einige Knöpfe weggenommen, aber die Funktionen sind noch immer da." Mittlerweile verfügen einzelne Schalter über mehrere Funktionen. Sich da an jedes Detail zu erinnern, fällt so manchem schwer.
Und auch die Gefahren sind nicht unerheblich: "Sie dürfen jetzt in der Einführungsrunde auch nicht mehr mit uns sprechen. Also müssen wir viele Informationen über unser Display abrufen. Man muss seine Augen also von der Strecke wegnehmen und die ganze Zeit auf die Anzeige schauen, was sehr schwierig und auch gefährlich ist", führt Hamilton weiter aus.
Häkkinen: "Maldonado lernt nichts dazu": Ex-Weltmeister Mika Häkkinen hat schwere Kritik gegen die Fahrweise von Pastor Maldonado erhoben. "Maldonado scheint aus seinen Fehlern gar nichts zu lernen. Ich denke, wenn die anderen Piloten gegen ihn fahren, dann wissen sie nie, was er als nächstes tun wird", führt Häkkinen in der finnischen Zeitung Ilta Sanomat aus.
Maldonado ist in Brasilien mit Sauber-Pilot Marcus Ericsson zusammengeraten und kassierte dafür eine Zeitstrafe. Es war nicht das erste Mal, dass der Venezolaner mit seiner aggressiven Fahrweise aufgefallen ist. Grund genug für Häkkinen, die Strafen zu verschärfen: "Wenn ein Fahrer nicht aus seinen Fehlern lernt, dann sollte man ihn eben härter bestrafen. Generell sollte Maldonado definitiv mehr gesunden Menschenverstand an den Tag legen."
Strategiegruppe diskutiert über Alternativmotor: Wenn sich morgen die Strategiegruppe in Paris trifft, wird auch die Debatte um einen Alternativmotor ab 2017 auf der Agenda stehen. Die teuren Hybridmotoren (ca. 20 Millionen Euro im Jahr) sind vor allem für die kleineren Rennställe nur schwer zu stemmen. Der Alternativmotor soll auf die kostspielige Hybridtechnologie verzichten und nicht mal die Hälfte jährlich kosten.
Allen voran F1-Boss Bernie Ecclestone und FIA-Präsident Jean Todt sollen große Befürworter des neuen Motors sein. Bis zum 23. November hatten Motorenhersteller Zeit, sich für den neuen Motor zu bewerben. Bislang ist die Bewerbung von zwei Herstellern bekannt: Ilmor und Advanced Engine Research (AER) sind interessiert.
Vor allen AER, das in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) bereits mit einem Motorenkonzept unterwegs ist, rechnet sich gute Chancen auf den Zuschlag aus: "Wir haben einen Motor produziert, der genau da hineinpasst, nach was sie suchen: Einen kraftvollen, modernen, effizienten Rennmotor", so Geschäftsführer Mike Lancaster zu Autosport.
Gleiches gilt für Ilmor, die ihren Motor aus der IndyCar-Serie lediglich überarbeiten müssten. Anders ist die Situation bei Cosworth: Die bekannte britische Motorenschmiede müsste das Projekt von Grund auf hochziehen.
Ein Aufwand, der sich wirtschaftlich nicht lohnt, wie Co-Eigentümer Kevin Kalkhoven gegenüber motorsport.com ausführt: "Wir könnten es tun, aber ein spekulatives Investment ohne Erträge aufzunehmen, ist kein guter Geschäftssinn. Wir haben daher die Möglichkeit, Geld zu verlieren, höflich abgelehnt." Cosworth verzichtet also auf eine Bewerbung.
Gastaldi: "F1 muss Geschäftsmodell überdenken": Federico Gastaldi, stellvertretender Teamchef von Lotus, hat die Formel 1 aufgefordert, nachhaltiger zu agieren und ihr Geschäftsmodell zu überarbeiten. "Es ist lebenswichtig, dass die Formel 1 ihr Geschäftsmodell überdenkt", so der Argentinier. "Es gibt überall in diesem Sport so viele finanzielle Fragezeichen, sei es für die Teams oder für die Promoter, dass es schwer zu sagen ist, wo die Reise hingehen wird."
Vor allem der Zuspruch der Fans nimmt seit Jahren ab. Ein Umstand, dem unbedingt entgegen gewirkt werden muss: "Wir - alle von uns - müssen alles tun, um den Veranstaltern zu helfen, Tickets zu verkaufen. Wo wären wir ohne die Fans?"
Dass es für die Führungsriege um F1-Boss Bernie Ecclestone aber schwer ist, sich mit allen Teams zu einigen, sieht auch Gastaldi ein: "Ich weiß, dass sowohl Herr Ecclestone als auch die FIA versucht haben, die Dinge zu verändern. Und ich weiß auch, dass es nicht gerade leicht ist, mit den Teams zusammenzuarbeiten. Unsere Pläne unterscheiden sich zu sehr und sind immer mit dem Selbsterhaltungstrieb besetzt."
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