Formel-3-Fahrer David Beckmann im Interview: "Dann hätte ich ein F1-Cockpit quasi sicher"

David Beckmann fährt 2017 seine zweite Formel-3-Saison
© getty

David Beckmann ist einer der vielversprechendsten Nachwuchsrennfahrer Deutschlands. Vor dem Start in die neue Formel-3-Saison spricht der 16-Jährige im Interview mit SPOX über seine Ziele in diesem Jahr, Red-Bull-Pilot Max Verstappen, finanzielle Sorgen und Ärger mit seinem Geburtsdatum. Zudem äußert er sich zu Fahrerkollege Mick Schumacher.

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SPOX: Herr Beckmann, die neue Formel-3-Saison steht an und damit für Sie das zweite Jahr in dieser Serie. Welche Ziele haben Sie für 2017? Immerhin sind Sie nun kein Rookie mehr.

David Beckmann: Für mich geht es in erster Linie um Konstanz. Ich möchte also nicht in einem Rennen ganz oben und im nächsten wieder ganz unten sein, sondern stetig Punkte sammeln. Am Ende der Saison will ich dann in den Top 5 stehen.

SPOX: Letztes Jahr gingen Sie für Mücke Motorsport an den Start, nun fahren Sie für das niederländische Team Van Amersfoort Racing. Warum der Wechsel?

Beckmann: Van Amersfoort ist ein Top-Team und hat eine lange Geschichte. Bei VAR hat man als Fahrer mehr Möglichkeiten, zudem haben sie schon mit vielen späteren Top-Fahrern zusammengearbeitet. Beim Testen kann ich jetzt zum Beispiel mal einen Reifensatz mehr fahren - solche kleinen Dinge sind für mich wegen meiner noch geringen Erfahrung extrem wichtig. Dazu habe ich jetzt statt einen gleich drei Teamkollegen und kann meine Daten besser vergleichen. Das ist im heutigen Formelsport essentiell.

SPOX: Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass Sie nun mehr Erfolgsdruck haben. Wie gehen Sie damit um?

Beckmann: Druck verspüre ich keinen. Ich gehe wie immer ganz entspannt in die Saison und bin zuversichtlich, dass es auch gut laufen wird. Ich freue mich einfach auf die Rennen. Ich sage sowieso immer: Es kommt, wie es kommt.

SPOX: In der Saison 2014 griff für Van Amersfoort kein Geringerer als Max Verstappen ins Lenkrad. Was denken Sie über Ihren "Vorgänger"?

Beckmann: Er ist ohne Frage ein großes Vorbild für mich. Verstappen setzt sich ins Auto und ist sofort schnell. So etwas kommt im Motorsport nicht oft vor.

SPOX: Er gilt dabei als ein Fahrer, der seinen Wagen immer im Grenzbereich bewegt.

Beckmann: Genau das ist das Besondere an ihm. Er fährt, ähnlich wie Aryton Senna früher, immer am Limit - egal, auf welcher Strecke, egal, zu welchem Zeitpunkt. Das macht ihn so schnell, kann aber auch schnell mal in die Hose gehen und in Unfällen enden. Da muss man natürlich aufpassen. Für uns im Team hat er damals in der Formel 3 jedenfalls gute Daten hinterlassen, davon profitiere ich jetzt auch.

SPOX: Verstappen stieg nach nur einem Jahr in der Formel 3 direkt in die Formel 1 auf. Wie sehen Ihre nahen Zukunftspläne aus?

Beckmann: Im Moment zählt für mich nur die Formel 3. Als junger Pilot sollte man den Karriereverlauf ohnehin nicht zu genau planen, weil neben dem Talent auch andere Dinge zählen.

SPOX: Sie meinen den finanziellen Aspekt?

Beckmann: Richtig. Motorsport ist ziemlich teuer und entsprechend kann alles ziemlich schnell vorbei sein. Darüber muss man sich als Nachwuchsfahrer immer im Klaren sein.

SPOX: Gerade dann, wenn man wie Sie nicht aus einer Familie mit dem finanziellen Background eines Schumachers, Verstappens oder Ihres Ex-Formel-3-Kollegen Lance Stroll kommt. Was tun Sie gegen Ihre Sorgen?

Beckmann: Mittlerweile haben wir ein gutes Team mit einigen starken Partnern an Board. Das macht mich stolz und das Vertrauen will ich bestmöglich zurückgeben. Generell kann ich aber nicht viel mehr machen als schnell zu sein.

SPOX: Einige Formel-3-Fahrer haben sich als Formel-1-Testfahrer der Königsklasse genähert. Gibt es diesbezüglich schon konkrete Pläne?

Beckmann: Nein, das steht bei mir noch nicht auf der Liste. Warum sollte ich für die Formel 1 testen, wenn ich Formel 3 fahre? Außerdem geht bei dem aktuellen Programm schon viel Zeit drauf und für die Königsklasse bin ich wohl auch noch etwas jung.

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