Konkurrent und Titelverteidiger Sébastien Buemi (Renault) musste auf dem Stadtkurs in der kanadischen Metropole seine ohnehin geringen Hoffnungen schon in der ersten Runde begraben. Der Schweizer fiel nach einer Berührung durch den Portugiesen Antonio Felix da Costa auf den letzten Platz zurück. Pikant: Beide Fahrer waren schon am Samstag nach dem Rennen aneinander geraten.
Buemi rettete nach dem frühen Fauxpas nur noch den elften Rang und belegte in der Gesamtwertung mit 157 Punkten den zweiten Platz hinter Di Grassi (181). Der letzte Sieg der Saison ging an den ehemaligen Formel-1-Piloten Jean-Eric Vergne (Frankreich) vor dem Schweden Felix Rosenqvist. Nick Heidfeld (Mönchengladbach/Mahindra) wurde als bester Deutscher Fünfter und beendete die Saison in der Endabrechnung mit 88 Punkten auf dem siebten Rang.
Mercedes und Porsche bald in der Formel E
Di Grassi hatte die Grundlage zum Titelgewinn mit seinem Sieg am Samstag gelegt. Konkurrent Buemi war dagegen wegen eines unerlaubten Batteriewechsels zunächst auf Startplatz zwölf zurückversetzt und nach dem Rennen gar disqualifiziert worden, weil sich sein Auto als zu leicht erwies.
Damit endete die dritte Saison der Formel E, in den ersten beiden Jahren hatten Nelson Piquet jr. (Brasilien) und Buemi die Fahrer-Weltmeisterschaft gewonnen. Die Serie hatte zuletzt durch den enormen Zuspruch großer Automobil-Hersteller Schlagzeilen gemacht. In der vergangenen Woche kündigten Mercedes und Porsche ihren Start in der Serie ab 2019 an. Gemeinsam mit Audi (ab der kommenden Saison) und BMW (ab 2018) werden damit künftig vier deutsche Marken mit Werksteams in der aufstrebenden Serie vertreten sein.