Katar zieht weiter strahlkräftige Sportereignisse für die Zeit nach der laufenden WM an Land und profiliert sich damit für eine mögliche Bewerbung um Olympische Spiele. Zu Wochenbeginn gaben die Araber zusammen mit dem Automobil-Weltverband FIA die Ausrichtung der "Sechs Stunden von Doha" in Rahmen der Langstrecken-WM ab 2024 für mindestens sechs Jahre bekannt.
Die Premiere der Rennserie mit den legendären 24 Stunden von Le Mans als Aushängeschild im Wüstenstaat ist als Eröffnungsrennen der übernächsten Saison geplant.
"Wir wollen die Nummer eins im Motorsport sein", erklärte Katars Tourismus-Chef Akbar al-Baker in Anwesenheit von Regierungschef und Innenminister Scheich Khalid bin Khalifa bin Abdul Aziz Al Thani.
WEC-Chef Frederic Lequien (Frankreich) würdigte den Lusail International Circuit, der momentan für die langfristige Formel-1-Rückkehr ins Emirat nach dem Debüt der Königsklasse 2021 modernisiert wird, als auch für die Langstrecken-Serie geeigneten Kurs: "Die Strecke wird eine der attraktivsten in der Welt sein."
Die "Sechs Stunden von Doha" wurden bereits als zweites Großereignis in dem Golf-Staat während der noch bis Sonntag laufenden Fußball-WM bekannt. In der vergangenen Woche hatte Katars Hauptstadt Doha den Zuschlag für die Tischtennis-Weltmeisterschaften 2025 erhalten.
Generell will Katar sein Profil in der Weltöffentlichkeit nach der Abreise der Fußball-Elite weiterhin als Gastgeber der Sport-Welt schärfen. Schon Anfang 2024 finden die Schwimm-Weltmeisterschaften sowie die von China zurückgegebene Fußball-Asienmeisterschaft in der Wüste statt. Die Formel 1 hat mit Katar einen Elf-Jahres-Vertrag abgeschlossen, und 2030 ist Katar auch Schauplatz der Asienspiele.
Im Zuge der Fußball-WM äußerten zahlreiche sportpolitische Experten bereits ihre Erwartung einer Bewerbung Katars um Olympische Spiele. Als frühester Zeitpunkt käme dafür 2036 in Betracht, da die vorherigen drei Sommerspiele bereits an Paris (2024), Los Angeles (2028) und Brisbane (2032) vergeben sind.